Norddeutschland
Schleswig-Holstein, Nordsee, Ostsee
Aug./Sept. 2020
Vorspann
Die Autobahn führt bergab, durch Wald. Wir sind auf Hamburger Gebiet. Ein Schild kündigt den „Harburger Hafen Hamburg“ an.
Links sind Hafenkräne, dann rechts, schließlich überall. Links ein Tower, daneben ein großes Containerschiff, das von 15 Kränen parallel entladen wird, rechts die Köhlbrandbrücke (Hamburgs
Jahrhundertbrücke) dahinter noch viel mehr Kräne, eine ganze Silhouette aus Hafenanlagen, die breite Elbe und dahinter die Skyline der Stadt. Es geht weiter bergab, wir tauchen ab, in den
Elbtunnel, fahren mit 60 km/h durch.
Schleswig-Holstein („Der echte Norden“). Es ist leicht hügelig, mit viel Wald. Die A 23 geht über in eine Landstraße. An einem Parkplatz gibt es WC und Kaffee – ein Wagen verkauft Getränke,
Snacks und Waffeln, es sieht ein wenig aus wie auf einem Jahrmarkt, gleich dahinter sind ein Deich, grüne Wiesen, alte Bauernhäuser, viele Schafe.
Nordsee
„Der Strand ist überhaupt nicht schön – total steinig. Und zum Meer muss man erst 2 Meilen durch den ganzen Schlick laufen … also nee … ganz schlimm!“
Dt. Tourist
3 Meter Tidenhub sind schon enorm. Und der Nationalpark Wattenmeer ist flächenmäßig einer der größten. Das ist der Reiz der Nordsee.
NORDSTRAND
Hinter Husum geht es ab, auf eine Hallig, die eingedeicht wurde, und seitdem keine Hallig mehr ist. Nach passieren eines Fluttores fahren wir oben, auf dem Deich. Zur Linken weiden Schafe,
dazwischen laufen Kiebitze.
Auf dem letzten Wegstück muss ich anhalten, und eine Rohrweihe beobachten (ein Greifvogel), die gegen den Wind extrem tief und langsam fliegt, nach Beute am Boden sucht. So erreichen wir unsere
FeWo in Püttenwarft.
Es geht in die Nebensaison, jetzt trauen wir uns auch ans Meer. Von Ende August an sammeln sich hier ganz viele Zugvögel.
Unsere schicke FeWo, in einem alten Hof, ist geräumig und bietet ein Panoramafenster.
Davor flattern Rauchschwalben im Wind. Oft scheinen sie in der Luft zu stehen, und nur einen Meter auf und ab zu ziehen – gegen den Wind ist das hier möglich.
Schwärme von Staren flattern hin und her. Immer wieder fliegen Gänse vorüber, meist in V-Formation. Manche Gruppen fliegen ein, andere starten südwärts.
Wir schauen direkt auf den Deich, auf dem Schafe stehen. Jeden Abend überqueren wir ihn, gehen manchmal auch ins Watt.
Ein Trupp Gänse fliegt in V-Formation vorüber.
l.o.: die Rohrweihe im Flug (!!)
Am Morgen knabbert ein Reh am Schilfgras, spaziert über den Parkplatz. Ein Hase hoppelt herum. Die Rohrweihe fliegt. Zeit zu starten.
Wir wollen die Halbinsel erkunden. Weit kommen wir nicht. Nach 500 m sind Tümpel neben der Straße. Und Vögel darin. Also bleiben wir stehen und schauen ausgiebig. Das finden wir:
Löffler (!), Austernfischer, Kormorane und Reiher, Enten und Gänse, viele Stare.
So, oder ähnlich, geht unsere Fahrt weiter.
M.l.: "Strohhalmvogel"
Lüttmoorsiel, im NSG Beltringharder Koog
Hier kommen ganz viele Gänse vorbei. Aus Grönland, Skandinavien, dem nördlichen Sibirien, auf ihrem Weg ins Winterquartier in Afrika. Für manche ist es sogar ihr einziger Stop auf dem Weg. Es
gibt ausgedehnte Salzwiesen, dort wächst alles was ihnen schmeckt.
Die Straße führt, über mehrere Kilometer, durch dieses Gebiet. Immer wieder müssen wir anhalten, um uns die Vögel genauer anzuschauen. Einfach am Straßenrand halten, viel Verkehr ist nicht. Das
macht hier fast jeder so, zu viel gibt es einfach zu sehen.
Eine große Gruppe Gänse fliegt über die Straße.
Am Ende der Straße, hinterm Deich, sind Information, 3 Parkplätze, Kiosk und Toiletten.
Wir verbummeln 3 Stunden. Sehen rüber zur Hallig Nordstrandischmoor.
Kommentare von Passanten dazu:
- „Mag das Pellworm sein, das man da drüben sieht?“
- „Das muss Pellworm sein.“
- „Schau Schatz, das da drüben ist Pellworm!“ „Ah ja?“
Das da oben ist nicht Pellworm, sondern die Hallig Nordstrandischmoor
Die Flut kommt schnell. Der Tidenhub beträgt 3 Meter. Wir schauen zu, wie das Wasser steigt.
Das geht so: man nehme sich einen Fixpunkt am Strand, z.B. ein Algenbüschel, an den das Wasser in etwa heranreicht – und beobachte, wie lange es dauert, bis es komplett von Wasser umschlossen
ist. Bei uns waren es etwa 2 Minuten.
So viel zum Thema: sich bei einer Wattwanderung streng an die Zeiten halten und auf den markierten Wegen bleiben. Das Wasser kommt schneller als man glaubt …
Die Hallig-Bewohner fahren mit einer Lore über den Damm, um aufs Festland zu kommen (zum einkaufen etc.). Am Bahnhof stehen ein paar Garagen (für ihre Autos?). Loren gibt es als Kabine, Cabrio,
und Baustellenfahrzeug.
Später sehen wir den Bautrupp. Eine Mini-Lok zieht 5 Kipper-Waggons mit Kies. Sie schippen ihn seitlich in die Schienentrasse, bessern wohl Löcher aus, die die See angerichtet hat.
Wir sehen: Austernfischer, Regenpfeifer, Rotschenkel, Großer Brachvogel, Krickente, Brandgans, Nonnengans, Kormorane, viele Möwen.
l.o.: die Familienkutsche (eine Lore, auf dem Weg von der Hallig zum Festland)
r.o.: das Cabrio
l.u.: Brandgans
r.u.: Austernfischer
St. Vinzenz, Odenbüll (Nordstrand)
Seit über 900 Jahren steht hier eine Kirche – das macht sie zur ältesten auf Nordstrand. Dank ihrer hohen Warft, also des Hügels, auf dem sie steht, hatte sie alle Sturmfluten überstanden – als
einzige Kirche auf der Halbinsel. Die meisten der 59 Kirchen und Kapellen hier wurden im Laufe der Jahrhunderte weggespült. Wobei bei einem teilweisen Neubau in den 1960ern 20 m tiefe Pfähle in
den Grund getrieben wurden, da die Warft sie sonst nicht sicher trägt (sie würde bei Sturmflut weggespült werden).
Unter schönen, alten Bäumen ist nicht nur der kleine Parkplatz, sondern auch der alte Friedhof. Das finden wir: „Boy“ ist ein offizieller männlicher Vorname. Und ein Stein ehrt „Ingwer Ludwig
Nommensen“, einen Missionar bei den Batak auf Sumatra. Daher wohl der Spitzname „Ingwer-Ludwig“.
Ein Trupp Gänse fliegt vorüber.
Husum
An Husum kommen wir nicht vorbei. Außerdem sind hier die Geschäfte. Was uns in ihnen auffällt: es gibt viel Lakritz, Salmiak-Bonbons, Mettwürste, und deftige Fleischkonserven im Glas, wie:
Rotwurst, Eisbein, etc. (Nicht so rustikal wie im Osten, aber ähnlich).
Am Binnenhafen tummeln sich alle. Hier sind die Restaurants, hier gibt es Räucherfisch zum mitnehmen.
Beim Schloss vor Husum ist es grün und lauschig.
Ein Trupp Gänse fliegt vorbei.
HAMBURGER HALLIG
9,- EUR pro Fahrzeug, zahlbar am Automat außen am Ansinck-Haus (= Touri-Info), das Ticket öffnet die Schranke.
4 km geradeaus, auf Steinplatten, einspurig, mit vielen Ausweichbuchten. Der Hof am Ende des Weges bietet Gastronomie. Dort ist der Parkplatz, und ein Weg führt zur Badestelle (unbewacht).
Eine Hallig ist keine Insel. Es gibt gleich mehrere Unterscheidungsmerkmale – ich habe bis heute nicht alles verstanden. Eine Hallig ist nicht eingedeicht, deshalb steht jedes Haus auf einer
Warft (Erhöhung). Und der Kern des Gesteins, das ihr zugrunde liegt, unterscheidet sich von dem der Inseln.
Wir gehen zur Badestelle, hocken herum, schauen was so vorbeifliegt. Wiederum viele Gänse, natürlich viele Möwen.
Mein Highlight: die Rauchschwalben. Sie fliegen 20 cm über dem Boden. (hatte ich so extrem noch nie gesehen).
l.o.: eine Fahrspur, auf Steinplatten, mit vielen Ausweichbuchten. So ist das hier.
r.o.: hier sieht man wieder schön, dass Hallig-Häuser immer erhöht stehen
M.l.: Salzwiese
M.r.: Rauchschalbe im Tiefflug
l.u.: die Badestelle
r.u.: die Schafe suchen sich Plätze im Schatten (leider hatte auch ich Interesse an einem Schattenplatz in diesem Auto.)
Am nächsten Morgen
Irgendwas ist anders. Die Fenster sind beschlagen, nachts war es kühler. Kein Bambi, kein Hase, keine Weihe. Und: die Schwalben sind weg. Auch sie fliegen ins Winterquartier.
Auf dem Deich fehlen die Schafe. Die letzten hatte ich gestern Abend südwärts gehen sehen. Gehen sie auch nach Afrika?
Wenn es nichts mehr zu kucken gibt, fahren wir weiter.
l.: sogar die Schafe ziehen nach Süden
r.: ein Steinzeitgrab, bei Ostenfeld
Was ist zwischen Nord- und Ostsee? Richtig: ein Kanal.
Nord-Ostsee-Kanal, Rendsburg
1895 eröffnet, knapp 100 km lang, einer der meist befahrenen Kanäle weltweit.
Wir fahren neben dem Kanal her. Bitte mit Abblendlicht (also kein Fernlicht), um die Schiffe nicht zu blenden – sagt das Schild.
An der Pendelfähre zw. Breiholz und Hamweddel – einfach irgendwo parken und spazieren. Drei Frachtschiffe fahren im Pulk, dann ist Ruhe.
Regen und Wind kommen auf. Ich bekomme Lust auf Kaffee mit Schuss, und für später fettige Würstchen oder dergleichen, um auf Temperatur zu bleiben. So langsam beginne ich zu verstehen, warum Schnaps und deftige Speisen hier beliebt sind.
In Rendsburg, in den Brückenterrassen, inkl. Schiffsbegrüßungsanlage, unter der Hochbrücke.
Schön sitzen, bei Kaffee und Kuchen. Wiederum kommen 3 Schiffe im Pulk. Eine Tröte kündigt sie jeweils an. Ein „Stadionsprecher“, mit angenehmer Stimme, stellt sie vor. Angeblich sind die
Sprecher oft erfahrene Kapitäne, die ein wenig über das jeweilige Schiff erzählen, Länge, Breite, Heimathafen, Ladung, Kurs.
Zum Beispiel: die „Dutch Aquamarine“, 118 m lang, ein niederländisches Schiff, hat Chemikalien geladen, ist auf dem Weg von Oulu (Finnland) nach Emden. Dann wird die niederl. Hymne angespielt. In
rascher Folge kommen noch 2-3 Schiffe, dann ist „Ebbe“. Den Grund liefert der Sprecher gleich dazu. Die Schiffe werden in der Schleuse gehoben. Dann fährt der ganze Pulk durch den Kanal, bis zur
nächsten Schleuse. Erst danach startet der Pulk in Gegenrichtung. Es kann also 1-2 h dauern, bis wieder was passiert.
l.o.: die "Dutch Aquamarine", bei der Schiffbegrüßungsanlage
r.o.: 3 Schiffe im Pulk. Einfach parken und schauen.
Wir fahren 1h Stunde weiter, durch Wind und Regen, bis wieder was passiert. In Kappeln ist die Ampel rot, und die Straße hochgeklappt. Die Brücke über die Schlei wird für ein Boot passierbar
gemacht, der Verkehr muss warten.
Unsere zweite FeWo ist ein altes Haus, in einer ländlichen Gegend, und gemütlich eingerichtet. Ich mache mir Kaffee, und trinke einen Aquavit dazu. Später machen wir uns tatsächlich fettige
Würstchen. Ich mache echte Selbsterfahrungen.
Mein Aquavit: Kieler Sprotte.
Anekdote: Schnaps der norwegischen Marke „Linie Aquavit“ wird über den Äquator (norw. „Linie“) gefahren. Bei einer Fahrt hatten die Norweger ein Fass an Bord übersehen, nach Rückkehr hatte der
klare Schnaps Farbe und Geschmack angenommen. Seitdem muss jedes Fass der Marke auf die Südhalbkugel und zurück.
Die „Kieler Sprotte“ fährt ein Mal durch die Kieler Förde und zurück. Für mich klingt das wie die Bad-Taste-Version davon. Klar, dass mich das anspricht. Er ist überraschend lecker.
Das passende Geschirr steht in der FeWo schon bereit
Nach dem Essen stehe ich vor der Tür und schaue. 2 Gänse-Formationen fliegen vorüber, ich höre ihre Schwingen rauschen. Es wird dunkler, jetzt flattern 2 Fledermäuse unter den Bäumen herum. Wind
rauscht durch die Bäume, Regen sprüht durch die Luft. Wind und Regen sind irgendwie überall. Als ob die Wolke einfach übers flache Land fährt. Für mich ist es richtiger Wind, für die Leute hier
wohl eher eine Brise. Ich beginne zu verstehen, warum
- wohnen hier einen anderen Stellenwert hat, als im Süden
- Die Schnaps-Abteilung im Supermarkt größer ist, als bei uns im Süden
- Warum es so viele deftige Fleisch- und Wurst-Spezialitäten gibt
Ostsee
Sie hat nur wenig Tidenhub, ist nicht so stürmisch, und meist auch nicht mit Deichen geschützt bzw. „zugebaut“. Das ist ihr Charme.
Halbinsel Holnis
Schöner Spaziergang, viele Brombeer- und Hagebutten-Sträucher am Wegesrand. Ein Stück geht mitten durch einen Busch, wir kommen ans Kliff, die Küstenlandschaft ist schön, aber der Wind zieht mir
echt den Scheitel.
Eine Möwe kämpft mit einer Krabbe, die keine Chance hat. Viele Kormorane auf der Sandbank. Austernfischer, Graugänse, Möwen, Seeschwalben, Kiebitze, Rauchschwalben (wiederum im Extrem-Tiefflug,
10-20 cm über dem Boden).
Gegenüber ist schon Dänemark (ca. 1 km Wasser liegen dazwischen). Die weiße, romanische Kirche, steht in Rinkenaes.
Ein Trupp Gänse fliegt vorüber.
Wir spazieren einfach mal den Strand entlang. Eine Düne schützt das Festland, viele Bäume wachsen auf ihr; manche mit bizarren Wurzeln, andere lassen ihre Äpfel in den Sand fallen. Die Summe an
knorrigen Bäumen und gut zu sehenden Vögeln macht uns Laune. Der Wind ist nicht zu spüren, die Dünen halten ihn fern.
3.vo.l.: der Weg zum Kliff
3.vo.r.: zwischendrin: Kiebitze
4.vo.r.: ein Austernfischer
5.vo.l.: Möwe vs. Krabbe
5.vo.r.: 2 Kormorane im Flug. Die Küste da hinten: das ist schon Dänemark
u.l.: Strand mit Apfelbaum. Die Äpfel fallen auf den Sand, und schmecken auch ... (wem?)
Glücksburg (aka Lyksborg, die nördlichste Stadt Deutschlands):
wir pausieren am Schloss, bei Kaffee und Kuchen, während ganze Zweige von oben herab fallen. Der Herbst hält Einzug.
Ein Trupp Gänse fliegt in V-Formation vorüber.
r.o.: das Schloss passt nicht in den Rahmen ...
l.u.: für alle, die meinen, "Postbriefkasten" wäre kein dt. Wort ...
Harrislee / Dänen-Läden
Etwa 2 km von der Grenze entfernt, stehen ein paar Dänen-Shops in Deutschland. Rein beim „Indgang“, und „Hjertelig welkommen“.
Viel Schokolade, Eimer mit Schaumwaffeln, Bonbons, anderer Süßkram. Viel Lakritz, auch in XL-Packungen. Die größte Tafel Schokolade, die wir dort sehen, hat 1,6 kg (Marabou, aus Schweden).
Backzubehör, ein wenig Brot und Wurst, kein Käse, das ist der halbe Laden.
Die andere Hälfte des Ladens besteht aus, na?, Alkohol. Wein und Schnaps in großer Auswahl. Die Preise liegen etwa: 2-3 EUR über dem dt. Durchschnitt für Wein, und ca. 3-5 EUR darüber bei
Spirituosen. Für Dänen ist das sicherlich ein Super-Deal. (Für uns: … ganz nett …).
Viel Aquavit, noch viel mehr Rum, darunter viele Sorten, die wir noch nie gesehen hatten.
Wichtige Hinweise für Nachmacher:
Bier is’ nich’! Auch nicht Cola oder Saft, in Dosen oder Plastikflaschen. Grund: diese Läden nehmen nicht am deutschen Pfandsystem teil. Bei Kauf muss man an der Kasse eine dänische Anschrift
nachweisen. Somit kommen wir Deutschen nicht an Dosengetränke.
Bezahlen nur mit Karte. In der Kasse ist kein Bargeld. Die Summe wird in DKK angezeigt, aber in EUR abgerechnet. Mit der dt. MwSt.
Wein und Schnaps sollte i.O. sein, da pfandfrei. Preislich: s.o. (nicht so attraktiv für uns).
In fast jedem Einkaufswagen ist mind. 1 Palette Dosenbier (á 24 Dosen 0,33 l), meist Carlsberg. Spitzenreiter waren an diesem Nachmittag 8 Paletten Dosengetränke (Cola und Bier).
l.: da gehts rein
M: ein kleiner Teil der Schnapsabteilung
r.: unser bescheidener Einkauf.
Geltinger Birk
Ein regional bekanntes NSG. Mühle Charlotte von 1826 wurde errichtet, um Wasser abzupumpen, die Fläche somit zu entwässern und für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Nebenbei wurde auch
gemahlen.
Auch hier sind viele Vögel zu sehen, sogar ausgesprochen viele:
Regenpfeifer, Kiebitze, …
Haithabu (Schleswig)
Eine der größten und wichtigsten Handelsstädte des Nordens, und eine Hochburg der Wikinger. Verkehrsgünstig nahe an 2 Wasserstraßen gelegen:
die Eider von der Nordsee, die ca. 2-3 km weit weg ist
Am Haddebyer Noor, gleich an der Schlei, die zur Ostsee führt
Ergibt: so etwas wie einen Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals
Die Wikinger werden, in der Literatur des dazugehörigen Museums, als friedliche und einflussreiche Händler dargestellt.
An einem großen Steg konnten die Schiffe anlegen, zur Blütezeit gab es bis zu 20 Anlegestellen (neuere Forschung). Der Müll wurde im Hafenwasser entsorgt, was zu einem echten Problem wurde. In
diesen Abfällen machen Archäologen bemerkenswerte Funde, die im benachbarten Museum ausgestellt sind.
Eine halbrunde Mauer umfasste die Siedlung, und sicherte sie landwärts ab. Im ehem. Dorf wurden ein paar Häuser nachgebaut und sind zu besichtigen.
Im 11. Jh. Begann der Abstieg Haithabus, das schließlich aufgegeben wurde und komplett verfiel.
(ich sehe: viele knorrige Bäume, auf dem Weg vom Parkplatz dort hin).
Ein Trupp Gänse fliegt in V-Formation vorüber.
Maasholm
An der Schlei-Mündung, wo Schilf, Land und Wasser miteinander verschmelzen. Hier ist eine Vogel-Freistätte – doch außer 2 Graureihern sehen wir heute nichts.
Eckernförde
(aka Verdreckernförde)
Der Strand ist direkt im Stadtgebiet, Strandkörbe stehen bereit. Auch im September kann man mit den Füßen reingehen, manche schwimmen sogar noch.
Im Hafen gibt es alte Segelschiffe zu bewundern. Die Marine dreht schon mal eine Testrunde (ein Teil ist hier stationiert).
In der Altstadt kann man die Läden und Restaurants gar nicht verfehlen, die Stadt ist auf Tourismus ausgerichtet.
Wer mag, kann hier ewig weit am Strand entlanglaufen, den Dänischen Wohld entlang, ein paar Kilometer ...
Uns genügt ein Stadtbummel.
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Heimfahren
Am Fahrtag regnet es. Mir kommt es vor, als fahre die Wolke einfach übers Land. Ich kann nicht sagen, wo Wolke und wo Luft ist, oder woher der Regen kommt. Auch der Wind kommt, zumindest für
mich, nicht aus einer Richtung, sondern bläst um uns herum.
...
In Sachsen ist blauer Himmel, bei Temperaturen um die 27°C.
Die Schnapsregale in den Supermärkten sind wieder gewohnt klein, die Bierauswahl wieder gewohnt groß. Wir sind wieder im Süden.
....
Von München nach Schleswig-Holstein: das geht nicht (mehr) an 1 Tag.
Mind. 1h Stau ist einzuplanen.
In Baustellenbereichen passieren immer wieder Unfälle (weil es Manchen nicht schnell genug geht).
Auf Gewalttouren (12-13 h Fahrt) habe ich keine Lust.
Wir haben jeweils 1 Zwischenstopp eingelegt.
Bei der Hinfahrt: in Kassel.
Bei der Rückfahrt: in Leipzig.
Die gesamte Tour hat uns dabei durch insgesamt 10 Bundesländer gebracht.
ANHANG
"Eine Tonne namens Detlef"
Eine seltsame Kurzgeschichte (Flash Fiction), gefunden auf einem Autobahnparkplatz bei der Anreise.
unterwegs:
l.o.: Pipeline (an der Umfahrung von Schwerin)
r.o.: A14, die vielleicht einsamste Autobahn Deutschlands. Kaum Verkehr, kaum Menschen auf dem Parkplatz. (Irgendwo in Brandenburg)
KASSEL (Stopover)
l.o.: Wilhelmshöhe, abends vom Zimmer aus gesehen
r.o.: Sonnenaufgang, vom Zimmer aus
u.: wenn's mal wieder länger dauert ... (eine Bushaltestelle)
LEIPZIG (Stopover)
Zeile 1-5: in L-Plagwitz
Zeile 6+7: L-Grünau
Wir haben sie nachher getrennt voneinander befragt. Die Antwort:
Das Beste am Urlaub, war der Stopover in Leipzig. :-)
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