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Südkorea      
April/Mai 2019
Seoul, Gyeongju, Busan
Oder: Gleicher Kontinent, anderes Ende
Die weiße Ausgabe / White Edition

Sand aus der Wüste Gobi fliegt über Peking (Beijing), Tianjin und andere chinesische Industriemoloche, nach Korea, reichert sich dabei mit giftigen Abgasen an.

„Incheon“ steht, in 40m großen Buchstaben, am Boden – der Name des internationalen Flughafens von Seoul. Das macht auch Sinn. Der „nur noch regionale“ Flughafen Seoul-Gimpo ist praktisch gleich daneben, Nordkorea ist nur 50 km entfernt. Jetzt also bloß nichts falschmachen, im Cockpit! Der Käptn umfliegt den nordkoreanischen Luftraum.
    Meine ganz privaten Notizen: v(max): 1.053 km/h (!). v(Landung): 260 km/h. v(Taxiway): 40 km/h. Entfernung: 8.500 km, Flugzeit 9:30 h. Auf der LH-playlist ist derzeit das aktuelle Album von Dead Can Dance.

Wir fliegen mit Lufthansa, von München direkt, nach Seoul. Werden um 05:20 ausgesetzt. Im Flughafen: Fotos machen verboten. Es hat ein Gefühl von „Zonenrand“.
Einen Flughafen möchte man schnellstmöglich wieder verlassen. Was um diese Uhrzeit wenig Sinn macht (die Stadt schläft ja noch). Wir bleiben 3h, tauschen Geld, trinken Kaffee, synchronisieren das Internet unseres iPads, kaufen uns Atemmasken in der Apotheke – gegen den Wüstensand.
Und eine T-Money-Card, auf die wir Guthaben laden lassen. Gibts in fast jedem Convenience-Store (z.B. Seven-Eleven). Mit ihr können wir im ganzen Land U-Bahn fahren (= in Seoul und in Busan). Oder im Combini-Markt damit bezahlen.
Im ganzen Land gibt es 5G-Internet. Wir sind drin, und staunen über die schnelle Verbindung.

Trivia: Seoul ist die Hauptstadt von Korea. Von ganz Korea. Auch der Norden reklamiert sie für sich, und ist im Koreakrieg gleich mal eingerückt. Pyöngyang betrachten die Genossen eher als Provisorium.

Wir sind noch auf dem gleichen Kontinent (Eurasien), dennoch irgendwo anders. Geografisch zwischen China und Japan. Ist es menschlich und kulturell ähnlich zwischen diesen Ländern? Wir schauen uns um. Los gehts!

Im Watt stehen Reiher. Am Ufer eine Industrieanlage. Dann überall Hochhäuser. Der Zug rattert in die Stadt. AREX heißt der Expresszug, ohne Halt vom Flughafen (auf einer Insel), zur Seoul Station (ca. 7€ p.P.). Wir geben die Koffer an unserer Bleibe ab.
Es ist ungewöhnlich kalt und regnet. Die Luft ist sauber.

BUKCHON
So heißt das Hanok-Viertel von Seoul, hier bleiben wir. Hanoks sind traditionelle Häuser, und beliebte Fotomotive. Touristen tummeln sich hier. Anwohner stehen in den Gassen, werben für Ruhe und Flüsterlautstärke. Die Häuser sind bewohnt.

Viele Leute in Hanbok sind unterwegs, der traditionellen Tracht. Überall sind Verleihstände. Manche Häuser bieten Rabatt für Hanbok-Träger an.

In einem traditionellen Teehaus laben wir uns. Sitzen am Boden, auf einem Kissen, an einem niedrigen Tisch. Der Innenhof ist ein kleiner Garten, über ihn kommt ein wenig Luft ins Haus.
So geht Teetrinken:
Kännchen, Töpfchen, Filter, Tässchen – alles ist an seinem Platz. Dazu eine Thermoskanne voll Heißwasser.
Wasser in das Kännchen, in dem die Teeblätter sind, etwa halb voll machen, ziehen lassen. Dann durch ein Sieb den Inhalt in das Töpfchen gießen. Von dort in das Tässchen, und dieses nach Möglichkeit in 3 Zügen trinken. Nachgießen. Vorgang wiederholen, etwa 5-8x.

 

r.: "Alles ist an seinem Platz"

Der Weg des Tees: vom Kännchen, durch den Filter, ins Töpfchen, von dort ins Gläschen

 

Abends probieren wir Chicken-Ginseng-Soup. Der Michelin-Gourmetführer hat diesem Restaurant ums Eck dafür einen Stern verliehen, oder es zumindest erwähnt. Vor dem Haus steht ein irrer Plastikhahn, als „Selfie-Point“ (der rege genutzt wird). Sollen wir da echt reingehen?
Überraschung 1: es sieht aus wie in einer Kantine
Überraschung 2: diese (angeblich) revitalisierende Suppe kostet ca. 12,50 EUR p.P. Das ist schon die nicht ganz billige Version, mit der Michelin-Krone (o.ä.).
Überraschung 3: in der Suppe schwimmt ein komplettes, aber kleines Huhn, das wohl stundenlang weichgekocht wurde. Innen ist es mit Reis gefüllt. Als Werkzeug gibt es nur Stäbchen und 1 Löffel. In der Tat sind wir revitalisiert.

Ginseng-Chicken-Soup

 

In unserem gemütlichen Zimmer starten wir die Fußbodenheizung (die traditionell nicht fehlen darf). Es gibt koreanisches Dosenbier. Wir schlafen auf einer Matte am Boden (traditionell). Vor Betreten des Hauses ziehen wir die Schuhe aus.
Die Wände sind dünn, wirklich nur Holzrahmen, mit Papier bespannt. Das mit der Flüster-Lautstärke ist wirklich eine Notwendigkeit …

Das Frühstück ist perfekt, dazu dudelt Lounge-Jazz o.ä. Die Mädels sind lustig, superfreundlich, freuen sich dass wir schon „Hallo“ und „Danke“ auf koreanisch sagen können, wollen von uns deutsch lernen. Hach.
Nach 2 Tagen ist aber schon unser halbes Budget verpulvert, und wir müssen umziehen, in eine günstige Absteige. (Hatten wir natürlich vorab schon so gebucht).
An diesem Tag fühlt sich alles falsch an. Die Mädels stehen am Tor und winken uns nach, bis wir um die Ecke sind. Hach. Das billige Zimmer wirkt wie auf dem Campingplatz. Die Matte ist dünner noch, der Boden dadurch härter. In der Gemeinschaftsküche haben eigentlich nur 2 Leute Platz, sie muss aber für max. 10 Leute ausreichen. 
Zu guter Letzt lasse ich mich im Touri-Gewurle überrumpeln, denke ein paar Sekunden zu langsam. Ein Mönch drückt mir Gebetskette und Plakette in die Hand, will dafür eine Spende für einen Tempelneubau, Wechselgeld hat er nicht. Ich bezweifle danach ganz stark, dass er ein Mönch ist, und das Geld einem Zweck dient. Habe mich überrumpeln lassen, mit diesem Billig-Uralt-Trick, das ärgert mich am meisten. Heute fühlt sich alles falsch an.

Das günstigere Zimmer. Das Leben findet auf dem Boden statt.

(Nicht im Bild: der Sanitärraum)


11 Tage in Seoul, ein Potpourri.
Seoul ist eine Megacity, eine der größeren der Welt. 25 Mill. Leute wohnen hier, das ist das halbe Land. Es gibt fast nichts, das es hier nicht gibt.
Viele Amerikaner (US-Army und AirForce) sind stationiert. Ihr Radio: AFN The Eagle (102,7 FM) - „We don’t care, how you got here“.

Viele Märkte und Einkaufspassagen. Im U-Bahnhof geht es oft los, mit Textilständen. Dann folgt gerne eine Einkaufspassage. In den Straßen: viele Verkaufsstände, nur für Schrauben, Kabel, Schuhe, Kleidung oder Nahrung; alle nebeneinander. Eine „Hütte“ mit einem Schuhputzer darin.

Viele Coffeeshops und Concept-Stores. Süße Tierfiguren laden zu einem Foto ein, drinnen gibts ganz viel Plunder.

Viele moderne Hochhäuser. Dazwischen viel alte Kultur. Man kann in dieser Stadt ganz viel U-Bahn fahren, ganz viel zu Fuß gehen (was wir auch tun), und ganz viel Geld loswerden.
Hier (nur) unsere Highlights.

UNHYEONGUNG
Die alte Kaiserresidenz ist bei freiem Eintritt zu besichtigen. Eine eher kleine Anlage, die auf das Jahr 1864 zurückgeht.
Eine Fußbodenheizung darf ja nicht fehlen. Wir schleichen herum, kommen zum äußeren Trakt, sehen einen Kamin, der 2m vom Haus entfernt steht. Das Schild sagt uns: wir haben sie gefunden.


MUSEUM FÜR TRADITIONELLE KOREANISCHE MEDIZIN, DONGDAEMUN
(1.000 ₩ p.P., = ca. 0,80 EUR)
Auf der Straße sind viele alte Leute unterwegs. Überall sind Verkaufsstände.
Wir finden das Museum. Fast alles kann man trocknen, pulverisieren, als Medizin verwenden. Orangen, Ginseng, diverse Kräuter, getrocknete Frösche und Geckos. Dazu ein paar interaktive Posten. Fragen beantworten, daraus ergibt sich mein Typ (Körperbau und Bewegungsschema), daraus ergibt sich die optimale Kur für meine Beschwerden. So in etwa funktioniert die traditionelle koreanische Medizin, die heute noch gepflegt wird. Jeder kann sich seine Medizin selbst anrühren bzw. zubereiten.
Aufgabe: klicke dich 3x durch die engl. Version (um Streufehler durch Übersetzung oder undurchdachte Antworten zu minimieren) und finde deine Kur.
Gutes Essen für mich: Krabbe, Äpfel.

Jetzt wird auch klar, was die Stände des Marktes draußen verkaufen. Hier gibt es alle notwendigen Kräuter und Zutaten für die DIY-Medizin. Deswegen sind hier mehr alte als junge Leute unterwegs. Von der U-Bahn Richtung Tor. Nicht zu übersehen.

 


NAMDAEMUN-MARKT
Jede Menge Stände mit Lebensmitteln, Süßigkeiten, und „Streetfood“. Letzteres geht so: eine Mutti kocht ein paar Sachen, hat davor/drumherum 3-8 Plätze. Einfach hinsetzen, auf etwas deuten, hinsetzen, essen.
Die einen spezialisieren sich auf Omeletts, andere auf Eintöpfe oder Fleisch-Grills, immer wieder gibt es gedämpfte Seidenraupen.
Aufgabe: werde hier satt.
Ich erinnere mich an den Tipp aus dem Medizinmuseum. Bestelle Krabben-Sticks. Das sind Surimi-Stangen, paniert, die noch schnell in heißem Öl gebraten und mit der Schere zugeschnitten werden. Dazu ein Becher lauwarme Fischsuppe, als Gratis-Getränk.

Der Weg zum Markt führt parallel zum Kleidermarkt. In einem Plattenbau sind Stände mit Kleidung. Auf ganzer Länge des Gebäudes. Es ist der größte Kleidermarkt „wo gibt“. Die Häuser ziehen sich auf etwa 2-3 km Länge die Straße entlang.

l.o.: das lange Gebäude, rechts im Bild, das ist ein Kleidermarkt. Länge: ca. 2-3 km

r.o.: typische Garküche ("Streetfood"), inkl. Blutwurst

l.u.: ein Topf voll Seidenraupen (wartet auf Kundschaft)

r.u.: links Kartoffelklöße mit Tomatensoße, rechts Surimi. Dazu ein Becher lauwarme Fischsuppe (das Gratisgetränk)


GYEONGBOKGUNG PALACE
(3.000 ₩ p.P.)
Um 10:00 ist Wachwechsel. Studenten, mit angeklebten Bärten, marschieren zum Tor, mit Pauken und Fanfaren, wehenden Fahnen, bunten Uniformen; spielen vor, wie eine Wachablösung früher vor sich ging.


Hier residierte der Kaiser. Besucher (wie wir) gehen durchs Tor in den ersten Hof, müssen um die imposante Halle herum, durch den zweiten Hof, danach in die noch imposantere Residenzhalle. (Wie in China, in der Verbotenen Stadt). Der Besucher soll beeindruckt werden.
Wir schlendern herum und sehen uns um. Weiter hinten haben junge Leute ein Teehaus eingerichtet, wir bestellen Gesundheitstees.

Im zugehörigen Museum nebenan (freier Eintritt) gibt es Gegenstände aus dem Palast anzuschauen. Mehrmals werde ich darauf hingewiesen, dass es die japanischen Besatzer waren, die den Palast zerstörten. (Japaner sind, wegen der Besatzungszeiten, nicht so beliebt in Korea. Beide Länder zu vergleichen, v.a. im Gespräch mit Koreanern, ist eine nicht so gute Idee).
Aufgabe: finde etwas Kurioses.
Kuriosum: viel europäisches Geschirr aus den 1890ern, das war damals wohl voll fancy. (Zu dieser Zeit gab es ja auch einen ersten Asien-Boom in Europa …)



JOGYE-SA TEMPEL
(Insadong)
Schöne große und alte Anlage. Die Gänge und Plätze sind mit Laternen überspannt, die abends leuchten. Beleuchtete Figuren für das Laternenfest. Im Tempel sind Andächtige beim Gebet. Es geht ruhig zu. Immer wieder kommen Leute, drehen drei Runden um den Pagodenstein, legen Geschenke ab (Obst oder Reis), besuchen den Tempel, verlassen ihn. Zum Laternenfest wird hier der Hotspot sein, heute ist alles ruhig.

Entspannt und gutgelaunt gehen wir zur Straße zurück. Eine Alte steht mir ihrem Telefon auf der anderen Straßenseite. Ich warte höflich, damit sie ihr Foto machen kann. Dann senkt sie ihr Telefon. Und, das bilde ich mir doch nicht ein: als ich losgehe, setzt sie wieder  an und macht noch ein paar Fotos - mit einem Ausländer drin, einem extrahässlichen noch dazu. (Vielleicht war dies ihre Aufgabe, und unsere Wege kreuzen sich gerade?)

 

Es liegt was in der Luft.

(Wüstensand und Feinstaub)


NATIONALMUSEUM
(freier Eintritt)
Schöne Sammlung asiat./ostasiat. Kunst aus 2.000 Jahren. Archäologie, Kunsthandwerk, Geschirr, Kalligrafie, uvm. Vieles ist aus dem 6. Jh. n. Chr., das eine Hochzeit der Kultur war.
Aufgabe: zeig uns was mit Unterhaltungswert (anstatt nur so trockenes Zeug zu schreiben).

Meine Highlights:
- ein chinesisches Handelsschiff war im 13. Jh. vor Korea gesunken (1975 entdeckt). An Bord: ganz viel Geschirr, als Exportware (damals schon). Chin. Schiffe kamen bis nach Arabien und Ägypten (Sinai/Suez).

Vor dem nächsten Punkt stand ich lange wie gelähmt und zutiefst verblüfft:

- „Relief-Story-Boxen“. Die kommen mir vertraut vor. Gibts bei uns in jeder Antikensammlung,    meist römisch. Im 3. Jh. im heutigen Afghanistan entstanden. Die Tafel meint „hellenistischer Einfluss“. In einem Rahmen aus gemeißelten Ranken sitzt Buddha, und trägt Sutren vor, eine Gruppe Menschen hört ihm zu. Mit anderen Figuren wäre es europäisch.
- Daneben sind indische Versionen, die später entstanden sind. Der gleiche Rahmen, die Figuren ein wenig anders, die Götter/Göttinnen eindeutig indisch. Aber aus der gleichen „Ursuppe“ entstanden, zu der Europa einen Beitrag geleistet hat.
- Auch in Süd- und Ostasien entwickelte sich das in eigene Richtungen. Die Abstammung von einer gemeinsamen Ursuppe wird, im Laufe der Jahrhunderte, immer weniger deutlich. Das alles beisammen zu sehen, macht vieles deutlich.
- Uns ist der hellenistische Einfluss schon klar: Alexander der Große stieß bis ins heutige Afghanistan vor (das Teil von Baktrien war). Aber dass die Ähnlichkeit so deutlich ist, das hatte mich echt fasziniert.
- Ach ja: der „Food Court“ wird im deutschen Prospekt mit „Fressmeile“ bezeichnet. Kein Witz.

r.o.: die Ladung des Frachtseglers, und die üblichen Schiffsrouten der Chinesen

M.+u.: "Relief-Story-Boxen". Wie es sie bei uns in jeder Antikensammlung gibt. Doch die Motive sind anders.

r.u.: Buddha verkündet seine Sutren an die Umstehenden

 

 

FISCHMARKT
Aufgabe: finde ein lecker Fischgericht.
Der Fang vom frühen Morgen wird in der großen Halle umgeschlagen. Jeder Stand besteht aus vielen Wasserbecken, voll mit lebenden Fischen, Krabben, uvm. (zum frischhalten leben sie noch)
Ich kann: etwas aussuchen, in Plastiktüte packen lassen (mit Wasser), mit dem noch zappelnden Inhalt in den 1. Stock fahren, ihn an einem der Restaurants abgeben und frisch zubereiten lassen. Wir schrecken davor zurück. Menüs aus vorbereitetem Fisch, als Alternative, kosten ca. 60-100 EUR.
Hungrig gehen wir raus und laufen am Han-Fluss entlang.
Aufgabe nicht erfüllt, 100 Minuspunkte.

 

63 SQUARE
Auf den Wiesen am Han-Fluss ist „Sommerfest“. Junge Leute stehen überall an, kaufen sich Essen, setzen sich auf Picknickdecken. Auch hier gilt: Schuhe ausziehen, um die Decke sauber zu halten. Hungrig laufen wir weiter.

Durch Zufall landen wir hier. In einem Hochhaus. Suchen ein Kaufhaus-Restaurant. Im Kaufhaus (Galleria) gibt es keins. (Der Hinweis „Food“ war nicht zielführend).  Dafür finden wir nebenan, im „Food Court“, eine Art Familienrestaurant. Jeder einen Topf Suppe (Ramen mit Pork / Udon mit Fishcake), dazu 3 Beilagen, die nie fehlen (darunter Kimchi, der Unvermeidliche …). (Ca. 8 EUR p.P.)


Nach Einbruch der Dunkelheit kaufe ich uns spontan Fahrstuhl-Tickets (ca. 10 EUR p.P.), schon geht es hoch in den 63. Stock. Im Fahrstuhl läuft Digital Signage vom Feinsten. Hochauflösende Bilder rundum, die Lust machen, bald alles in echt sehen zu dürfen. Das verkürzt uns die extrem lange Fahrzeit von ca. 1 Minute.
(Ohne Aufgabe gefunden = 100 Pluspunkte)

Oben ist eine kleine Kunstausstellung. Und natürlich Ausblick über die abendliche Stadt. Viel ist nicht los, wir genießen die Ruhe.
Eine Ecke, mit Glasboden über dem Abgrund und Spiegelwand, ist Heiratsanträgen gewidmet. Tatsächlich spüren wir hier das Gebäude leicht schwanken. Was gibt es Schöneres, als hier einen Heiratsantrag zu machen? (ich weiß: ein Selfie natürlich …)



JEONGNEUNG Königsgräber
(Gangnam)
Die krummen Bäume deuten es schon an: Grabhügel können nicht weit sein. Der Park (1.000 ₩ p.P., ca. 0,80 EUR) ist letzte Ruhestätte von 2 Königen und 1 Königin. Und eine Oase der Ruhe, mitten in Gangnam, dem quirligen Business-Viertel.
Die Anlagen stammen aus dem 15. Jh. und zählen zum UNESCO Weltkulturerbe.
(in Ostbayern heißt es: verkrüppelte Bäume etc. Können auf einen Geist hinweisen, der in den Baum gefahren ist o.ä.)

Viele Elstern. Zwischen Schwarz und Weiß schimmern die Flügelfedern Dunkelblau. Mehr Blau, als bei unseren, so kommt es mir vor (die Unterart ist tatsächlich eine andere als bei uns).

M.r.: krumme Bäume. Wohnen Geister darin?

darunter: Figuren aus der Erzählung "Reise in den Westen". Sie sollen Unglück vom Haus abhalten

r.u.: es regnet Kirschblüten

 

ITAEWON
(das „Ausländerviertel“)
Kebabbuden, exotische Restaurants (z.B. mexikanisch). Die Botschaften vieler Länder.
Und eine Agentur hilft hier mit „Marriage Documents“.

 

LINE FRIENDS STORE
Ein Concept-Store. Davon gibt es ca. 5 im Land.
Von der Boy-Group BTS hat jedes Mitglied 1 Character entwickelt (Bär, Ente, etc.). Hier gibt es alles mit ihnen: Tastaturen, Schmusetiere, Schmuck, Geschirr, Schreibwaren, Knabbereien, uvm.
Auch nicht schlecht: Soldaten-Teddy. Meine Frau versteht das so: wenn mein Boy-friend zur Army eingezogen wird, schenke ich ihm einen solchen Bären. Großartig.
Am Eingang steht ein großer Bär, als Fotomotiv. Natürlich wird er rege genutzt. Jeder Koreaner braucht ein Foto von sich mit ihm.

In einem anderen Laden (in Gangnam) gibt es die „Honey-Friends“. Jede Plüschfigur der Line-Friends gibt es auch in eine Wabe eingefasst. Alles mit Bienchen. Ich bekomme Lust auf Honig. Und natürlich gibt es dort auch Honig zu kaufen, in 2 Arten. So überzeugt man (nicht nur?) Jugendliche, mehr Honig zu essen.
(Leider wirkt das Konzept bei mir nicht. Ich bin ja auch voll anti: 1. Bei so einem Hype aus Prinzip nicht. 2.: gerade keine Lust Geld auszugeben. 3.: wenn ich aus dem Fenster schaue, und an die Feinstaubbelastung denke, vergeht mir der Appetit auf Honig. Tja.)

 


BONGEUNSA TEMPEL
Wiederhol-Aufgabe: finde Entschleunigung in der Megacity.
Schöner, alter, weitläufiger Tempel in Gangnam. Wir kommen abends hin. Schön leuchten die Figuren und Laternen. Die Luft ist gut, es ist schön ruhig.
Immer wieder kommen Leute, verrichten Gebete, halten inne, gehen wieder. Ein paar Touristen. Die Seele kann frei fliegen, oder so ähnlich. Die Wege ziehen sich die Hügel hoch. Dahinter leuchten die Hochhäuser von Gangnam.
Weg und Vorplatz des Tempels sind mit Laternen überspannt, leuchtende Figuren (Buddha, Kranich, Lotus, etc.) stehen für das Laternenfest bereit. Meine Frau schaut in den Tempel, setzt sich zu den Andächtigen. Ich sitze vor einem anderen Gebäude, während darin plötzlich Mönchsgesänge angestimmt werden.

 

 

COEX-MALL  (gleich gegenüber)
Aufgabe: finde Inspiration
Die (angeblich) größte Underground-Mail Asiens. Lange Gänge, viele Stockwerke, viele Restos, Coffeeshops, Parfüm- und Textilläden. „ Happy Pills“ verkauft Gummibärchen.
Die Buchhandelskette hat hier so etwas wie einen offenen Buchladen, auf einer Bühne ist Lesung. Im Außenhof tritt eine K-Pop-Band auf. Es ist viel los, um 20:00 ist von Ladenschluss keine Spur. Nach der Arbeit kommen viele hierher …

 

AQUARIUM
Eingang irgendwo in der Coex-Mall. Tunnels, Haifischbecken, Seekühe, uvm. Ein kleiner Streichelzoo, für Seesterne, Seepfirsiche o.ä. Eine „Mermaid-Show“.
Inspiration: nachdem halb Seoul untertunnelt zu sein scheint, frage ich mich schon länger, wann es absäuft. So sieht das dann aus: Fische im Spülbecken, Fische im WC, Fische in der Telefonzelle, Fische im Kühlschrank.

 

LATERNENFEST
Aufgabe: schöne Fotos machen.
Wir sitzen und warten. Ein Rentner greift nach meiner Spiegelreflexkamera. So ein schönes Ding, er möchte sie mal anschauen und ein paar Fotos machen, oder so ähnlich. Ich lehne ab und halte sie lieber gut fest. Dann geht es los.

Über 1h lang marschieren verschiedenste Gruppen vorbei. Mit Tröten und Trommeln, alten Gewändern, Laternen, leuchtenden Figuren und Wägen, …
Highlight: der feuerspeiende Drache.

Ein Opa winkt und ruft laut den Teilnehmerinnen etwas zu, hauptsächlich denen in seinem Alter. Zum allgemeinen Amüsement.

Buddhisten aller buddh. Länder nehmen teil, in trad. Gewändern: Vietnam, Thailand, Myanmar, Sri Lanka, Nepal. Danach: einzelne Buddhisten, mit ihrer Landesflagge auf ihre Trommel gemalt. Darunter: 1 tschechischer Teilnehmer.
Die schönen Fotos macht übrigens meine Frau

 

 

JONGMYO SCHREIN
Aufgabe: finde den Weg ins Jenseits.
Hier wurden zahlreiche Kaiser und Könige beigesetzt. Die Mitte des Steinwegs, die sich deutlich abhebt, soll nicht betreten werden. Sie ist für reisende Seelen vorgesehen.

l.o.: Diesen Weg bitte nicht benutzen. Er ist reisenden Seelen vorbehalten

l.u.: wenn Geister u.a. in Bäumen leben können - was ist dann das?

 

SINSA
Die Zukunft des Einkaufens.
Aufgabe: finde das Geheimnis der schönen Frauen.
Das Viertel ist voll mit „Concept-Stores“, ein Laden ausgefallener als der andere. Oft lädt ein „Selfie-Point“ zur Interaktion.
Viele Restaurants aus aller Welt, viele japanische. Eines heißt „Lammbraten“. Im LeSight gibt es die Kaffeesorte „Einspanner“. Angesagt sind Endungen mit -Heim, -Hof oder -Bräu (z.B. „Mint-Heim“). Und die Biere Kloud und OB Premium Pilsner werden nach „German Reinheitsgebot“ gebraut. Deutsch ist echt hip. 

Hier sind auch einige Schönheitskliniken. Stolz hält ein K-Girl seine neue Oberweite ins Plakat. Flankiert von 3 Ärzten, die prüfend dreinschauen („das haben wir gut hinbekommen“).
Schönheitsoperationen sind völlig normal. Vor allem Frauen lassen sich die Augenlider „machen“, damit die Augen größer und freundlicher wirken, also weniger „Schlitzauge“ sind.

Frauen sind schön. Alle langhaarig, schlank, gut gekleidet, hauen sich ein Kilo Puder und etwas Rouge ins Gesicht. Blass ist das Schönheitsideal.
Woher ich weiß, dass es Puder ist? Na, wenn durch die Jeans-mit-Löcher-an-den-Knien die Knie durchschauen, und deutlich dunkler sind als das Gesicht, ist doch alles klar?
(An meine Blässe kommen sie dennoch nicht hin. Von den Sommersprossen ganz zu schweigen …).

l.o.: Das haben wir gut hinbekommen ...

r.o.: deutsch ist hip

l.u.: korean. Bier, brewed according german Reinheitsgebot

 


LOTTE WORLD TOWER
Aufgabe: mache ein verrücktes Foto
555 m hoch, davon 486 m mit dem Fahrstuhl, in 1 Minute zu erreichen (Überschlagsrechnung: 30 - 36 km/h). Die höchste Turmaussicht „wo gibt“, mit dem schnellsten Fahrstuhl wo gibt (laut eigener Aussage). Das fünfthöchste Gebäude der Welt.
Auf 486 m sehe ich als erstes einen Fensterputzer (oder Techniker), der sich von oben (!) abseilt, bis ganz runter.
Ich bin gerade aus dem Fahrstuhl, hatte die Knipse noch nicht parat. (Faule Ausrede = Minuspunkte)

Beeindruckend zu sehen, wie weit sich die Stadt in die Berge zieht, und wohin sie sich entwickelt, bzw. wie sie sich weiter in die Berge „frisst“.
Der Lotte-Vergnügungspark ist gleich zu Füßen des Turms.
Die Seoul-Airbase (der südkoranischen Luftwaffe) mit ihrer Startbahn ist deutlich zu erkennen. Nachforschungen ergeben: der Staatspräsident lässt sich gerne hierher fliegen. Spart ja auch viel Fahrzeit bei der Weiterfahrt.

 

CHANGDEOKGUNG
Inkl. Secret Garden (Kombiticket 8.000 ₩ p.P., ca. 6,50 EUR)
Aufgabe: vermeide die unvermeidlichen Schulklassen auf Wandertag

Hauptpalast der koreanischen Könige/Kaiser ab dem 14. Jh. Weitläufige Anlage, mit vielen Fotomotiven. In der Früh noch angenehm leer.

Secret Garden: liegt zwischen Changdeokgung und Changgyeonggung Palace, wurde von den Bewohnern beider Anlagen genutzt. Nicht nur um Gedichte zu rezitieren und die Natur zu betrachten (wie in China), sondern auch für Bankette, Bogenschießen, und solche Sachen. Mehrere Wasserbecken mit kleinen Gebäuden nebenan, totknipsen ist angesagt.

Einlass: zur gebuchten Tour da sein (nur im Rahmen einer Führung zu betreten). Nach Einlass ist alternativ auch Selbergehen möglich. Haben wir so gemacht.


CHANGGYEONGGUNG PALACE
Ist gleich nebenan (1.000 ₩ p.P.) Kleine Anlage, irgendwie gemütlich.
Wenn ich es richtig verstanden habe (=??) lebte hier die Königin.
Der König hatte hier seine Bibliothek, führte Fachgespräche mit Gelehrten, und hielt Bankette, um sie bei Laune zu halten. Eher eine Anlage für das Sozialleben.
(Während nebenan, im Changdeokgung, eher die Politik gemacht wurde).
Keine Schulklassen, nirgends.

 


Seoul Teil 1 endet dort, wo er begann: im Teehaus Cha-Teul.
Ein warmes Lüftchen zieht in den kleinen Garten im Innenhof, von dort kommt ein wenig ins Gebäude.


Nach 12 Tagen in Seoul bekomme ich „Cabin Fever“. Klingt nach einem Widerspruch in sich? Es gibt kaum grüne Plätze zum verweilen. Fast überall soll ich konsumieren. Mir tun die Beine weh vom vielen Gehen. Und Hals und Schultern, vom auf-dem-Boden-schlafen.
An der Seoul-Station warten wir in einem Coffeeshop. Der Becher verspricht mir ein völlig neues Geschmackserlebnis. In der Tat. Wenn mein Cappo nach Cappuccino schmecken würde, wäre ich ja schon zufrieden …
Endlich startet der KTX-Schnellzug, wir verlassen die Stadt.

„Train to Busan“ heißt ein kultiger Zombiefilm, den in Korea jeder kennt (außer uns natürlich).
Nach 20 Minuten sind wir endlich raus aus der Stadt! Sehen Hügel, Wald, Kleinstädte, Reisfelder, Dörfer, Reiher. Mit 280 - 300 km/h saust der Zug dahin.
Auf den Monitoren laufen, neben Nachrichten und Werbung, auch die Sicherheitshinweise. Süße Tier-Characters zeigen uns typische Notfälle (ungeschönt), und das richtige Verhalten in diesem Fall. Unser Eindruck wird erhärtet: Südkoreaner (am „Zonenrandgebiet“?) sind ständig auf Katastrophen eingerichtet.
    Das Gleis führt durch ganz viele Tunnel. Mir wird klar, warum sich die Strecke als Setting für einen Zombiefilm eignet. Zwei Halte vor Busan steigen wir aus.

 

 

 

GYEONGJU
Endlich Kleinstadtmief! Endlich durchatmen! Die Stadt ist ein historischer Höhepunkt, und bei Touristen beliebt (hauptsächlich bei koreanischen).
„Gyeongju is Korea“, steht stolz auf jedem Taxi.
Die Stadt wirkt ländlich, hat aber 280.000 Ew. Wolkenkratzer dürfen nicht gebaut werden, um das historische Flair nicht zu stören.

Abends gehen wir zum Fluss, bzw. zur alten Brücke. Rundum ist es grün und ruhig. Berge,  Wasser, Bäume, viele Reiher fliegen vorbei. Bei Dunkelheit wird die Brücke beleuchtet, spiegelt sich im Wasser.
Endlich etwas Sehenswertes, das nichts kostet. Endlich einfach dasitzen, nicht konsumieren müssen. Endlich habe ein Gefühl, im Land angekommen zu sein …


BULGUKSA TEMPEL
(Tagesausflug von Gyeongju)
Tempelanlage aus dem 8. Jh., und so etwas wie das Nationalheiligtum der Koreaner.
Wobei vieles nicht mehr original ist. Viel wurde zerstört, als Japaner im 15. Jh. Korea eroberten. Zwei Haupttreppen sind noch original.
Dennoch sieht alles schön alt aus. Wir schlendern durch die weitläufige Anlage, finden laufend tolle Fotomotive.
Wir sind früh gestartet (8 Uhr), und relativ früh da (10:30). Die Fahrt zog sich. Bus finden, einsteigen. Es ging über Land, vorbei an Reisfeldern. An fast jedem hockt ein Reiher. Wenn der Bauer mit dem Traktor das Feld bestellt, gesellen sich 4-5 Reiher dazu - es könnte ja was für sie abfallen … Wir sind falsch ausgestiegen, in Bulguksa-Town. Mit dem nächsten Bus ein paar Stationen weiter, zu Bulguksa Temple. Das Taxi, das wir dort nehmen wollten, und an der Straße stand, ist schnell losgefahren, als es uns kommen sah … Bus kostet 1.400 ₩ p.P. Wer versehentlich zu früh aussteigt (wie wir): muss im nächsten Bus nochmals zahlen. Nix Ticket etc.


Noch ist es eher leer. Ein Mönch singt Sutren.
Am Eingangstor zur Anlage waren die 4 Torwächter zu sehen, die auch die 4 Himmelsrichtungen symbolisieren. Der eine hat eine Schlange in der Hand (keinen Drachen), und ein Auge. Das Auge hebt er hoch, um damit über die Welt zu schauen (wo er gebraucht wird etc.).

Es kommen mehr und mehr Leute. Alle wollen Fotos von sich machen, darüber reden, etc. Wir sind froh noch halbwegs früh dagewesen zu sein. Wieder erstaunt es mich, wieviele Fotos und Selfies man von sich machen kann …


Wir schauen noch zur Seokguram Grotte
Fragen an der Ranger-Station nach der Bushaltestelle. Das Mädel kommt raus und zeigt es uns auf einem Plan und auf dem Platz. Und, das bilde ich mir doch nicht ein: der eine Kollege macht aus dem Häuschen ein Foto davon, der andere vor dem Häuschen. 
Das Spiel heißt bestimmt: wer findet die hässlichsten Ausländer? Oder: Bulguksa-Ranger helfen weiter, auch Ausländern …
Wir verpassen den Bus um 3 Minuten, warten eine Stunde auf den nächsten.
Ein Taxi will uns fahren, für nur 10.000 ₩.
Zu Fuß: gehts etwa 1h, einfacher Weg.
Der Bus kommt, fährt ganz schön die Kurven hoch, in stetiger Steigung. Wir sind froh den Bus zu nehmen.

SEOKGURAM GROTTE
Die Grotte ist wichtiger noch als das Kloster, auch höher am Berg gelegen. Ebenfalls 8. Jh. Eine Buddha-Statue sitzt in einer Rotunde, hinter einem steinernen Portal. Davor ist ein Dach aus Holzbalkenkonstruktion, farbig angemalt (wie an den Palästen und Tempeln zu sehen). Alles hinter einer dicken Glasscheibe, davor ein kleiner Durchgang, nur kucken, fotografieren verboten.
Da Koreaner aber ohne Foto-machen nicht leben können, halten sie sich nicht daran. Die ältere Lady, die hier aufpasst, hat viel zu tun alle zu bändigen, und bei Bedarf einfach rauszuschicken.


Spät kehren wir zurück, gehen gleich essen.
Unser Highlight auf dem Weg: Elster geht auf Falken los.
(Zuhause beobachten wir die Rabenkrähen, im Baum vor unserem Fenster, öfters auf den Turmfalken losgehen. Da es hier weniger Raben und Krähen zu geben scheint, müssen hier wohl die nächstgrößeren Verwandten diesen Job übernehmen. Und Elstern gibt es in diesem Land viele.)

GYEONGJU HÜGELGRÄBER
(2.000 ₩ p.P., ca. 1,60 EUR)
Etwa vom 6.-9. Jh. wurden die Herrscher von Silla hier begraben. Silla umfasste in etwa das heutige Korea, und Gyeongju war die Hauptstadt.
Die Hügel sind überall zu sehen, nicht nur in diesem Park. Aber hier sind Bäume gepflanzt, Wege angelegt, ein Teich mit Seerosen (oder Lotus) und Koi-Karpfen zu sehen. Das ist doch schön.


Wir schlendern zum Nationalmuseum. Über die alte Brücke, bei Tag. Verweilen dort. Entdecken 2 Schildkröten, im trägen Flusswasser schwimmend. Und Reiher.
Ein Tag ohne U-Bahn und ohne Bus. Herrlich.


GYEONGJU NATIONALMUSEUM
(Heute freier Eintritt)
Hier ist derzeit die Goldkrone aus dem Geumnyeongchong-Grab ausgestellt, die wir in Seoul nicht zu sehen bekamen.

Wir sehen Abgüsse der Figuren aus der Seokguram-Grotte. Ohne das Gedränge – also fast besser als das Original … ;-)
„Keine Getränke mit reinbringen!“, sagt das Schild. Gilt hauptsächlich für ToGo-Becher. Das Angebot: vor dem Eingang steht ein Halter. Höhe wie ein Aschenbecher, Lochblech als Halterung. Hier die Becher abstellen, danach wieder mitnehmen.

r.o.: Abgüsse aus der Seokguram Grotte


Jede Menge Funde, von der Steinzeit bis zum Mittelalter.
Schwerpunkt ist die Silla-Epoche (6.-9. Jh. n. Chr.), als Gyeongju Koreas Hauptstadt war.
Silla heißt so etwas wie „Virtuose Neugestaltung und Neuauslegeung der 4 Richtungen“, oder so ähnlich. Das Reich war stark zentralisiert.
Das heißt auch: hier war die Zentrale. Hier wurden die Herrscher auch begraben. In einem dieser Hügel, die wir hier überall sehen. Und der Inhalt dieser Gräber (zumindest einiger) ist hier im Museum ausgestellt. Also:
Viele Schwerter, Ketten, Amulette, Kronen, etc.
Überraschung für mich: 5 kleine Glasgefäße aus dem östl. Mittelmeerraum (römisch oder asinidisch). Glas war so kostbar wie Gold (zumindest in Ostasien). Auf der Seidenstraße (oder einem alternativen Handelsweg) kamen die Gefäße nach Korea.

Mit auf dem Gelände: ein Seven-Eleven (Convenience-Store).

 

u.: Glasgefäße aus dem östlichen Mittelmeerraum

 

Weil wir so freundlich waren, und unsere Gastwirte ein Taxi für uns bestellen durften, bekommen wir ein Lesezeichen geschenkt. (Ohne Aufgabe = Pluspunkte)

Singyeongju Station
Der KTX-Bahnhof von Gyeongju ist nicht in Gyeongju, sondern nebenan (und höher liegend), in Neu-Gyeongju (= Singyeongju). Mit dem Taxi 15 Minuten. (Ansonsten eine Weltreise).
Ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Auf dem Mittelgleis, durch Mauern gesichert, schießt ein KTX durch. (Nicht jeder Zug hält in dieser Kleinstadt). Tempo: irgendwas zwischen 200 und 300 km/h. Wahnsinn. Diese Wucht ist echt beeindruckend. Und der Zug echt lang.

Train to Busan, Teil 2
Vor Busan geht es ganz lange und langsam durch einen Tunnel, etwa 10 Minuten lang. Das perfekte Finale für jeden Zombiefilm. Wer bis jetzt überlebt hat, den erwischt es jetzt

 

 

BUSAN
Vom Bahnhof aus sehen wir schon Hafen und Schiffe. Wir sind am Pazifik, die japanische Insel Tsushima ist nur 80 km entfernt.
Hier sehen wir mehrere Tätowierte. Endlich keine Hanboks (Trachten) mehr.

Von unserem kleinen Zimmer im 9. Stock aus sehen wir den Hafen. Rezeption und Aufenthaltsraum sind im 10. Stock (K-Guesthouse). Fahrstuhlfahren ist notwendig. Keine Treppe. Im Notfall heißt das: Den Haken am Fenster benutzen, Seil einfädeln, Fenster einschlagen, Kranarm mit Haken rausdrehen, sich abseilen. Bestimmt wird das in der Schule regelmäßig geübt (?). Wird schon gutgehen.

im Brandfall hier abseilen


Die Luft ist schlecht. Wir gehen rüber in die Lotte Aqua-Mall.
Zur Musik von Vangelis und StarWars etc., und LED-Beleuchtung, gehen die Wasserspiele los (um 17:00). Wasser pritschelt choreografisch von oben herab, während Fontänen von unten sprudeln. Ist das nicht ein bisschen arg? Ja.
Einkaufen ist sehr beliebt. Das Kaufhaus wird zusehends voller, nach der Arbeit scheinen viele erstmal hierher zu kommen.
Wir finden ein günstiges Familienrestaurant (Pho Bay). Und danach einen der wenigen Supermärkte (der Department-Store im Haus). Getränke kosten die Hälfte als in den Combinis, es gibt frisches Gemüse und unverarbeitete Lebensmittel. Es wird auch der einzige Supermarkt bleiben, den wir in diesem Land finden …


Buddhas Geburtstag
YONGGUNSA TEMPEL
„Der schönste Tempel Koreas“ (eigene Aussage. Quelle: Schild auf dem Gelände).
Es ist ein ganz schöner Rummel, zu Buddhas Geburtstag (12. Mai). Viele Marktstände sind aufgebaut.
Der Tempel liegt direkt am Pazifik. Teilweise fährt frischer Wind über die Terrasse, Wellen klatschen an Felsen. Sehnsüchtig schauen wir raus aufs Meer. Irgendwo, da hinten, ist Japan (das nur leider ein wenig verstrahlt ist …, deswegen fahren wir nicht hin).

Leute stehen in einer ewig langen Warteschlange, die sich über die gesamte Anlage zieht. An deren Ende bekommt jeder Reis und eine Schale Suppe.

Wir schlendern zurück. Steinfiguren stellen die 12 chin. Tierkreiszeichen dar. Wer mag, kann „seins“ berühren, sich verneigen, den Kopf anlehnen, ihre Hände rubbeln und irgendwo eine Münze platzieren.
Auch nicht schlecht: der „Dickbauch“-Buddha (Schwangerschaftsbauch?), „um einen Sohn zu garantieren“. Immer schön den Bauch streicheln. Aber nicht zu lange, andere wollen auch.
Am Marktstand kaufe ich mir ein paar Seidenraupen, frage nach einer Probiergröße, bekomme einen halben kleinen Becher (für 1.000 ₩, anstatt 3.000 ₩ für einen großen). Ich bin ja nicht zum Spaß hier … Ich fand’s nicht schlecht, aber auch nicht gut.
Meine Frau ist schlau: sie probiert einen ganzen Tintenfisch, frittiert (10.000 ₩).
Beides gibt es nur auf Märkten.


Wo vertrödeln wir den Nachmittag? Natürlich in einem Einkaufszentrum, wo sonst? 
CENTUM CITY
Die größte Mall wo gibt (laut Guinness-Buch), in Centum, nördlich von Busan. Läden auf 7-9 Stockwerken, mehreren Aufgängen, inklusive Eislaufhalle, Kino, Golfpark o.ä.
Wir machen Kaffeepause, finden danach auch wieder zum Ausgang.

GWANGANDAEGYO BRIDGE („Diamond Brigde“), am GWANGALLI BEACH
Der K-Pop-Remaker singt die K-Pop Hits der 60er-80er Jahre o.ä.
Danach singen 2 Jungs zu Musik, eher aktuelle Sachen. Es geht schmalzig zu. Ich meine natürlich: romantisch und harmonisch. Das Publikum liebt es.
(das Angeberische, Rebellische oder Zynische der weißen Musik fehlt hier irgendwie).

Die Brücke beginnt zu leuchten. Mit LED-Technologie. Ein Spruchband zieht durch, das Herz wechselt seine Farbe, die Reling blinkt oder wechselt langsam ihre Farben durch. (Wer irre Effekte („Psychospiralen“) erwartet (wie wir): leider nein).


Bei der Heimfahrt, in der U-Bahn, stupst mich ein Alter an. Da ist noch Platz, setz dich her. In Gebärdensprache erzählt er mir lustige Sachen. Er ist schon 78, und das Schnäpseln hält ihn fit … Das habe zumindest ich verstanden …

Lazy in Busan
Der Fischmarkt ist kleiner als der in Seoul, innen siehts genauso aus. Davor parken Lieferwägen, mit Tanks auf der Ladefläche. In den Straßen rundherum wird ebenfalls der frische Fang verkauft. Wir sehen lebende Tintenfische (Squids), Vandellia cirrhosa (mal bei Wikipedia eingeben, um den Witz zu verstehen und das Aussehen zu erraten), zuckende Krabben, … Alles in den Auslagen auf dem Bürgersteig, natürlich fahren davor Autos vorbei.
Gegenüber der Hauptstraße, also nur wenige Meter weiter, ist gleich der BIFF-Square, für das Busan International Film Festival. In den Gehsteig sind viele Bronzeplatten eingelassen, mit dem Namen eines (zumeist korean.) Filmstars und dessen Fußabdruck.

Im Gewusel der Einkaufsstraßen wird es mir irgendwann zu anstrengend. Wir finden einen Tempel, etwas abseits, in einem Hinterhof. Ich setze mich kurz rein. 2-3 Minuten Stille wirken Wunder.

Abends sitze ich noch lange am Fenster (wir haben aufpreispflichtig ein Zimmer mit Wasserblick gebucht), schaue der Brücke beim leuchten zu (auch nicht weniger spektakulär als die Diamond Bridge), und dem Blinken der Lichter des Nachtlebens. Eine Tabledance-Bar da unten sieht mir aus wie aus den 1960ern. Ich muss an UK denken, als in den 1960ern in den Hafenstädten neue Musik entstand (Jazz’n’Blues), durch den Einfluss der Musik in den Hafenkneipen. Zappe dann am Radio. Und tatsächlich läuft da ein Stück, das genauso klingt.

Früh bin ich wach (06:15), schaue raus, auf den Hafen, die Straße, die Stadt, …
06:00: der Rattenfänger von Busan:
2 Männer, mit Rucksack und Schlauch, sind auf Patrouille. Der eine nebelt das kleine Parkstück ein, auch den Roller der davor parkt. Der andere sprüht seinen Nebel in jeden Gully. Eine gelbliche Rauchwolke hängt in der Straße.
Bis 07:00 hat sich der Dampf verzogen. Nach und nach öffnen die Läden.
Nach dem Frühstück: landet ein Graureiher auf dem Gebäude gegenüber, verweilt dort 10 Minuten. (Der Aufpreis für den Ausblick hat sich rentiert).

 

 

Seoul, Teil 2
Der KTX fährt in 2:41h zurück. Ziemlich genau an der Stadtgrenze verspüre ich Hustenreiz („Smog-City“). An den letzten Tagen ist nicht etwa Feinstaub oder Ozon hoch (die sich immer schön abgewechselt hatten), sondern beide.
Ich finde ja die Münchner Maximilianstraße schon grausem, wo dekadente Dieselpanzer das geringe Niveau ihrer Fahrer bloßstellen. Das letzte Mal, als ich dort war, fand ich die Luft schon ausgesprochen miserabel (bevor ich den Grund zu sehen bekam).
In Korea sind wir allerdings gleich mal bei der 15-fachen Belastung zu ländlichen Gebieten bei uns. Ein bisschen Geld für Atemmasken auszugeben, und diese brav zu tragen, ist also gar nicht so verkehrt.

Osulloc
So heißt eine Teemarke von Jeju-Island. Bio-Tee in hoher Qualität, und grafisch tollen Packungen. Wir bestellen Getränke und Schnittchen, alles aus oder mit Grüntee hergestellt. Sehr lecker, und sehr gemütlich zum verweilen.
Die Lampenschirme sind Pyramiden (Pyramid-Teabags), mit Blättern unten drin liegend.
Grüntee kann man öfter aufbrühen. An der Theke steht eine Kanne mit Heißwasser, genau dafür.

Jeju ist eine Insel im Süden Koreas, auf der Tee und Orangen wachsen. Ideal für Hochzeitsreisen u.ä. Für Korea ist das wohl so etwas, was Okinawa für Japan, und Hawaii für Amerikaner ist.

 


„TEMPLE STAY“,  BONGEUNSA TEMPEL
(20.000₩ in bar p.P., Voranmeldung notwendig)
Wir hatten das aus Schusseligkeit (auch wegen hoher Nachfrage zum Laternenfest) erst für unseren letzten Tag bekommen. Sollte für uns der perfekte Ausklang werden.
2h Tempel für Ausländer. Führung, Teezeremonie, Kalligrafie.
Buddhismus zum Anfassen und Kennenlernen sozusagen.

Bei der Führung lernen wir:
- in der Pagode, hier einem 3-stöckigen Stein, ist eine Reliquie eingebaut. (von wem, das hatten wir nicht so genau verstanden)
- Buddha war ein Prinz. Er begann im Alter von 29 Jahren mit ersten Lehren (wie auch Jesus, oder Zarathustra)
- Und wurde (mehrmals?) in Versuchung geführt. Ein Dämon schickte ihm seine 3 hübschen Töchter vorbei. Doch Buddha blieb standhaft.
- Der Tempeleingang in der Mitte ist Mönchen und Nonnen vorbehalten. Normalos bitte zur Seite reinkommen.
- Mönche und Nonnen rezitieren Sutren (das ist ihr Gesang). Es geht mehr um Bildung, denn um Zeremonie
- Gerne opfert man Buddha: Obst (v.a. Orangen), sie stehen für Energie. Oder Reis (ganze Säcke an die Pagode). Aus diesem Reis kocht „der Tempel“ irgendwann Küchlein, die dann verschenkt werden
- Die weißen Laternen, die über den Platz hängen, stehen für die Verstorbenen. Denn Weiß ist die Farbe der Trauer
- Weiter den Berg hoch steht ein kleiner Tempel. Er ist denen gewidmet, die auf ihrer spirituellen Reise weiter gekommen sind
- Dahinter ist noch einer, der Naturgeistern gewidmet ist

Teezeremonie
Die Gastgeberin füllt und leert die Gefäße 3x, um sie auf optimale Temperatur zu bringen. Ihr -und diesem Prozess- gilt die Aufmerksamkeit. Das ist schon eine Meditation, oder Entspannung.
Tee trinke ich aus meiner Schale auf 3x. Dazu gibts gebratene Lotuswurzeln (bestreut mit Zimtzucker o.ä.). Schmecken wie Kartoffelchips oder Erdnussflips.

Kalligrafie
Der Spruch ist schattiert auf meinem Blatt, in 7 Zeilen. Mit Goldfarbe male ich ihn nach, in 7 Runden. Die Meisterin läutet eine Glocke, alle verneigen sich for dem Blatt, dann Farbe neu aufrühren, und 1 Zeile pinseln.

Das Blatt meiner Frau (= Grafikerin) findet Bewunderung.
Die Dame verwickelt uns in ein Gespräch. Findet interessant, dass wir Deutsche sind. Denn: wir haben unsere Wiedervereinigung bereits gemeistert.
Als Dank etc. knipst sie uns vor dem Gebäude. Das ist wohl eine echte Ehre …
Oben am Gebäude stehen, in chin. Schriftzeichen (die bei Einführung des Buddhismus benutzt wurde), die Worte: Wasser, Mond, Beobachtung. Das kann auch für Meditation stehen, viel Unterschied ist da nicht.

Ich hoffe alles richtig verstanden und wiedergegeben zu haben.
(Das Englisch der freundlichen Leute war oft schwer verständlich).

Danach drehen wir selber noch eine Runde, schauen alles in Ruhe an.
Gehen ins Teehaus. Ich trinke Lotuswurzeltee (auch er schmeckt nach Kartoffelchips/Erdnussflips).
Die Geräuschkulisse lässt uns rauseilen.
Ein Mönch beendet den Tag. Es muss die Dharmatrommel sein, die er schlägt.
Als wir eintreffen, lässt er ein Stück Baumstamm immer wieder auf die große Glocke schlagen. Lange brummt der Bass nach, lässt alles vibrieren.
Danach klopft er Holzfisch und Gong. Pünktlich auf 18 Uhr ist er fertig und die Mönche haben Feierabend.

l.o.: Verköstigung zur Teezeremonie

r.o.: gebratene Lotuswurzel (schmeckt nach Kartoffelchips, oder Erdnussflips)

l.u.: Kalligrafie-Stunde: der Text ist blass erkennbar. Aufgabe: male ihn mit Goldfarbe aus

r.u.: der Mönch beendet den Tag (auf 18:00). Hier gibt er dem Holzklöppel Schwung, damit er ordentlich auf die Glocke haut. (Die tiefen Töne gehen durch und durch, vermitteln ein wenig von Unendlichkeit ...).

 


Ausklang
04:00 Aufstehen, die zweite U-Bahn und den 2. Expresszug des Tages erwischen.
Am Flughafen: der „Golfwagen“, der Menschen mit Beeinträchtigung fährt, piept nicht einfach nur, nein, er spielt eine Melodie ab („Gameboymusik“).
Die Aufschrift: „Free Ride“. Wir singen „I’m on a freeride …“

Passkontrolle:
Ein Aufkleber am Boden, mit 2 Schuhumrissen, heißt mich hier zu warten. Ich stelle meine Schuhe genau auf die Sohlenabdrücke des Zeichens. Das nette Korea-Girl, in der Schlange daneben, schaut amüsiert zu mir herüber, wir lachen uns zu.


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Die Wüste Gobi (vom Flugzeug aus gesehen):

da, wo die gelbe Luft herkommt


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Unsere Analyse
Korea liegt zwischen China und Japan, in jeder Hinsicht.

Beispiele:
Ich bin auf dem Markt, sehe mich um
- China: sofort werde ich in Gespräche verwickelt, soll Preise verhandeln und kaufen
- Korea: sofort werde ich angesprochen, bekomme Ware und Preise vorgestellt. Das ist auch schnell wieder vorbei
- Japan: dezent geht der Verkäufer ans andere Ende seines Ladens, um mich nicht zu stören

 


Ich fahre mit Zug/U-Bahn
- China: ich lasse mich von den anderen durch die Bahnhofstür etc. schieben
- Korea: telefonieren und reden in der U-Bahn ist schon okay
- Japan: es ist ein öffentlicher Raum, wie eine Bücherei. Ich verhalte mich ruhig, um niemanden zu stören

 


Ich verspüre Schleim im Rachen
- China: ihn durch die Nase auf den Gehsteig blasen, oder spucken, wie alle es machen
- Korea: ab und an spuckt einer, meist verbunden mit einer Art gurgeln / Rachenputzen
- Japan: ich möchte nicht die anderen damit belästigen


Ein Wort zum Essen
Viele Gerichte kommen mit einer kleinen Dosis Fleisch darin. Meist nicht mehr als so 30g. Es gehört dazu, gibt dem Gericht Würze, verliert sich darin fast.
Damit erfüllt vieles die WHO-Empfehlung von 47g/Tag.

Mich erstaunt dabei, mit welchem Dogmatismus bei uns Grabenkämpfe hierüber ausgetragen werden.
- Die einen „brauchen“ ihr dickes Schnitzel
- Der Vorschlag eines „Veggie-Days“ in allen Kantinen wird heute noch verrissen
- Die anderen werden gleich Veganer, verzichten auf alles Tierische (und brauchen dennoch regelmäßig Präparate)


Und ich? Versuche schon seit längerem, mit Fleisch-/Wurst-Mengen von 50g/Tag auszukommen, öfter mal ohne.
Und traue mich nicht, davon zu erzählen. Zu groß ist meine Angst vor beiden Seiten und deren Kompromisslosigkeit.


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Kleines "How to make"


Geldwechseln & Geld in Korea
Wir hatten alles am Flughafen getauscht. Am Schalter von KEB, in der Ankunftshalle.
Ich hatte mir vorab überlegt, wieviele Won ich für unsere Euro möchte, was ich bereit bin an Gebühren abzugeben.
Dann der Dame einen Zettel mit unserem EUR-Betrag hingelegt, gefragt, wieviele Won ich, inklusive aller Gebühren, von ihr bekomme.
Was ich nicht gesehen habe (nur meine Frau), ist der Zettel: „Ab 500 $ bieten wir Sondertarife“. (Wir hatten über 2.000 EUR auf einen Schlag getauscht).
Nach Überschlagsrechnung hatten sie ca. 3% Gebühr einbehalten. (Ich hatte etwas viel Schlechteres erwartet). Günstiger wird’s auch in der Stadt nicht.

Aber es gibt doch in Seoul ein bekanntes Geldwechsler-Viertel?
Gerüchten zufolge werden einem schon mal abgelaufene oder komplett fremde Scheine untergemogelt … 

Für uns zählte: zu einem OK-Kurs konnten wir das Thema auf 1x abhaken.

Mit Karte zu bezahlen ist nicht in Südkorea nicht immer möglich. Es gibt viele Marktstände und Familien-Restaurants (von alten Leuten geführt, mit wenigen Tischen).
Andere schlagen hohe Gebühren auf (teilweise auch die Banken).
Südkorea ist Bargeld-Zone.


Visum
Bei Ankunft. Reisepass ist notwendig, Fingerabdrücke werden genommen.
Keine Vorab-Anmeldung etc. notwendig. Keine Gebühren.


Zug-Fahrkarten
Am Bahnhof erhältlich. Wir hatten Tag und Fahrziel bereits ausgedruckt. Ging immer einwandfrei am Schalter.
Auf dem Ticket stehen dann schon die Sitznummern. Auch Zug-Nummer und Abfahrtszeit.

Wir hatten das meist 3 Tage vorab erledigt.
Z.B.: bei Ankunft schon das nächste Ticket kaufen.
So viel englisch konnte am Schalter jeder.
Wir hatten immer in bar bezahlt.
Die Fahrt von Seoul nach Busan im KTX kostet max. 50 EUR.