Tief in der Pfalz
Amerika und Mittelalter nebeneinander (eine Collage)
Familiäre Verbindungen führen mich ab und an in die Pfalz. Rund um Ramstein Airbase leben viele Amerikaner (und andere NATO-Nationalitäten), während das traditionell Pfälzerische
weiterlebt.
Aus mehreren Besuchen bastle ich eine Collage, um diesen Spannungsbogen ein wenig zu beleuchten.
Burg Nanstein, bei Landstuhl
Um 1160 wurde, auf der Anhöhe, diese Burg aus rotem Sandstein errichtet. Wir schleichen herum, treppauf, treppab, rundherum – eine schöne Burgruine, wie man sie sich vorstellt.
Auf einmal wird es laut, ein Rauschen und Dröhnen, immer lauter. Ein grauer, vierstrahliger Transporter der US-Air Force fliegt vorbei, fast auf gleicher Höhe, im Anflug auf die Airbase.
Ich schaue ihm nach. Sehe unten Ortsteile von Landstuhl, und weiter hinten, glitzernd im Dunst: die Landebahn von Ramstein.
Landstuhl
Unsere Verwandtschaft kauft gebrauchte Babyklamotten von privat. Verhandelt den Preis mit der Mutter (deutsch), während der Vater mit seinem Kind redet (amerik.-englisch).
Im Zentrum von Landstuhl sehe ich viel Fachwerk und Sandstein. Der Ort ist ein Hotspot für US-Personal. Nach Ramstein und vor Kaiserslautern lebt hier die zweitgrößte US-Community in
Deutschland.
In der ital. Eisdiele (von Nicht-Italienern betrieben), nehmen wir Platz. Nebenan setzt sich eine Familie, die irgendein Englisch spricht, das nicht so amerikanisch klingt (für mich eher
kanadisch oder gar britisch).
r.o.: Burg Nanstein, von Landstuhl aus gesehen
Kaiserslautern (oder: „K’town“)
1) Japanischer Garten
Großzügig und schön angelegter Park, im japanischen Stil, viele Bäume, großer Teich, viele Koi-Karpfen. Ein sehr schöner und erholsamer Ort.
Immer wieder wird es laut: die US-Transportflugzeuge fliegen im Landeanflug auf Ramstein tief über der Stadt.
2) Kaffee
Viele Amerikaner wohnen in Kaiserslautern. Im Stadtzentrum tummeln sich alle. Manche Lokale richten sich auf US-Publikum aus, wie etwa Chucks Diner, in dessen Hinterzimmer angeblich eine
Tischtennisplatte steht, für Beer-Pong …
Wir gehen in eins der schönen, alten Cafés (schräg gegenüber, in der gleichen Straße). Vereinzelt nur höre ich englisch, die Zahl amerik. Gäste ist hier sehr überschaubar.
3) Einsiedlerhof / Abendessen
Kaiserslautern-Einsiedlerhof liegt außerhalb der Stadt. Die Ausfallstraße entlang reihen sich die Autohäuser, die gezielt US-Publikum anlocken.
Abendessen
Gekonnt abbiegen, zu den Restos. TexMex, Southern Fried Chicken, mexikanisch – alles ist da. Wait-to-be-seated. Manchmal gibt es richtige Wartebereiche, mit Sofas, Wasserspendern und
Gratiszeitungen (den „Kaiserlauten American“) zur Lektüre. Nicht immer kann der Kellner fließend deutsch, mit englisch kommt man meist besser voran. Dafür gibt es z.B. mexikanische Gerichte, die
unsere üblichen Mexikaner nicht haben – und „scharf“ ist hier auch scharf (nicht abgemildert).
Schleichwerbung: Chacarero Steakhouse
Sehr gutes und freundliches Restaurant. Argentinisches Rindfleisch in vielen Versionen. Alles lecker. Für die ganze Familie.
https://www.chacarero.eu/
Gegen 21:00 ändert sich was an den Flugbewegungen. Einer der Cargolifter landet nicht, scheint heute auch nicht nach Amerika zu starten, sein Kurs bringt ihn nach Osten. In einer Kurve zieht er
hoch, über den Parkplatz – und das ist wesentlich lauter als ein Landeanflug …
Das Beste aus 3 Ausgaben des Kaisserlauten American:
- verkaufe: beautiful german shrank ...
- ASACS = Adolescent Substance Abuse Counseling Service, für 11-19jährige ID-Card Holder; ein Programm gegen Drogenmissbrauch, mit Möglichkeiten zur körperlichen und persönlichen Entwicklung, für
private sowie für militärische Zwecke
- 1.Mai + Freinacht auf den 1. Mai, in Deutschland: gemäß der Tradition kann es passieren, dass dein Blumentopf woanders steht, das Auto in Klopapier eingewickelt ist oder gar Gullydeckel in der
Straße fehlen. Erhöhte Vorsicht ist angebracht. Sogar zur Herkunft erzählt der Bericht etwas: St. Walpurga war Missionarin aus Britannien, die nach Deutschland kam, dort auch Dämonen austrieb. In
der nach ihr benannten Nacht möchte die Königin des Frühlings ins Land, während Hexen und Dämonen sie abhalten möchten. Menschen können helfen, mit Feuer und Krach, um die bösen Geister zu
vertreiben.
Immer wieder entdecke ich gut recherchierte und fundierte Berichte, die viele deutsche Wörter einbauen. So weltfremd wie wir glauben, sind „die Amis“ also nicht (ob sie das alles lesen, ist eine
andere Frage).
4) Heimfahrt (KL Hohenecken und Vogelweh)
Links der Straße sind die Siedlungen, rechts die Kasernen, oben drüber Fußgängerbrücken. Außer der B270 ist hier alles Gebiet der US-Forces. Wir fahren fast alleine auf der zweispurigen Straße.
Nur ein Auto überholt uns langsam: ein weißer Buick der Military Police. Sie sehen zu, dass die GI’s etc. nicht über die Stränge schlagen. Für uns interessieren sie sich nicht.
Wir fahren den Pfälzer Wald hoch. Der Empfang von AFN wird zunehmend schlechter, reißt irgendwann ab.
rechts: Siedlung, links: Kaserne. Darüber: Fußgängerbrücke
Radio AFN The Eagle
103,0 oder 105,1
US-Sender aus Ramstein, kleines Sendegebiet.
Hier 2 Schmankerl:
- Wenn du eine Schusswaffe besitzt, bist du jederzeit für deren Registrierung verantwortlich. Melde dich noch heute auf www.eur.army.mil (Link nicht von mir geprüft) und vergewissere dich, dass
alle Daten aktuell sind
- Die Marines suchen noch Leute, in ganz Europa!
Anmerkung: die Marines haben den Ruf von Kanonenfutter. Aber es wäre evtl. ein Türöffner zur Staatsbürgerschaft.
Nein: so etwas wie die franz. Fremdenlegion wäre in den USA illegal – Leute auszunutzen. Aber sie zu engagieren und ihr Bestes zu nehmen – ihre Steuergelder, das ist schon i.O.
Ach ja: Kaiserslautern spricht sich in etwa: Kaiser’slaughter’n
Französische Sender: sind leider sehr schwach
Waldfischbach-Burgalben
Wo Reh und Hase sich Guten Morgen sagen
Im Frühnebel sehe ich einen Hasen über die Straße hoppeln, und ein Reh am Waldrand stehen.
Von Frachtflugzeugen und AFN ist hier nichts zu hören.
Der Ort bietet Hotels/Pensionen, Gastronomie, Tankstelle und Einkaufsmöglichkeiten, eignet sich ganz gut als Start für Erkundungen.
Im Pfälzer Wald
Alte Orte, enge und zum parken genutzte Durchgangsstraßen, Sandsteinhäuser, Gaststätten mit Butzenscheiben und schmiedeeisernen Haltern für Schilder davor, Häuser in braunen Erdtönen und Häuser
mit Fliesenverkleidung. Höhenstraßen, kurvige Straßen durch Wald, Bäche, Wiesen, alte Mühlen, spektakuläre Sandsteinformationen, viele Burgruinen, … Zu sehen gibt es mehr als genug.
Hier nur eine kleine Auswahl
Steinalben
Abends beim lüften schraubt etwas durch die Luft. Gegen 21:00 fliegen 2 Propellerflugzeuge (C-130 Hercules?) im „Konvoi“ über den Ort, tiefbrummend, ostgehend, im Sinkflug. „Ach, die Amis“, höre
ich. Kurs und Entfernung passen: ausholen, Linkskurve fliegen und auf westgehend drehen, weiter sinken, Anflug auf Ramstein.
Ramstein Airbase, vom Wildpark Potzberg aus gesehen
Ramstein Airbase
(rein ins Epizentrum)
Zutritt nur für NATO-Forces und deren Angehörige. Parken, zur Anmeldung, Ausweis zeigen, Foto machen lassen, unterschreiben, wieder ins Auto.
Ein junger Soldat, mit MPi um den Hals, will Zettel und Ausweise sehen, wärmt dann wieder seine Hände an Gasflamme/Gartenheizung. Wir sind drin.
Leider darf ich keine Fotos machen. Ich halte mich dran.
„Die Base“ ist eine ganze Kleinstadt (ca. 8.000 Ew.(!)), mit Wohngebäuden, Straßen die nach US-Bundesstaaten benannt sind, Mall, Restaurants, Supermarkt. Wer hier lebt, muss nicht raus.
Verkehrsschilder sind deutsch, Einbahnstraße heißt „Einbahnstraße“; die Nummernschilder der Autos sind deutsche, aber die „Amis“ sind an fast quadratischen zu erkennen.
Sprache ist englisch, Währung US-$. Polizeiautos sind blaue Ford-Jeeps und heißen „Police“ – eine eigene Military Police für dieses Gelände.
Braune Gebäude mit Blechdach – ist das Armee-Style? Für mich sieht es aus wie in Amerika.
- Flughafen
Ein neues und modernes Gebäude dient Wartenden und Ankömmlingen. US-Forces können freie Plätze in Frachtmaschinen nutzen, z.B. für Heimaturlaub.
Von hier geht’s auch weiter zu anderen US-Airforce-Stützpunkten, in Spanien, Italien, UK, Türkei, Kuwait, etc.
Die USO betreut den Bereich, Freiwillige engagieren sich. Wir bekommen Kaffee und Kuchen (gratis), es gibt Rechner mit freiem Internet, Infobroschüren, kleine Tuben Shampoo etc. – alles was
Soldaten hilft, die manchmal mehrere Tage unterwegs sind.
Übrigens sind die Freiwilligen auch im US-Hospital in Landstuhl aktiv. Meist sind es Angehörige von Leuten, die hier zusammengeflickt wurden. Oder junge Soldaten, die alleine sind und unter
Menschen sein wollen …
In der Halle hängen 2 riesige Fahnen: USA und Deutschland. Zum ersten Mal sehe ich eine deutsche Fahne in einem Flughafen. Draußen stehen Busse (wie US-Schulbusse, nur andersfarbig); 7
dunkelgraue Frachtflugzeuge, dahinter die alten „Garagen“ (bombensichere Bunker) der (abgezogenen) Düsenjäger.
Auf dem Rollfeld: 1 Galaxy (Lockheed C-5), 1 KC-10 (McDonnell-Douglas), 5 Globemaster (Boeing C-17). UND der Wahlspruch des Teams: „Team Ramstein Airpower!“
- Wir gehen in die Mall
Vorbei am Food-Court. Die Mitte ist voller Tische und Stühle, außen herum die Verkaufstresen der Fast-Food-Läden (ca. 10).
Die Leute sehen anders aus: andere Klamotten, andere Haarschnitte. Es sieht wirklich aus wie in Amerika, alle Läden, alle Leute, Sprache, Währung sind entsprechend – wir sind wirklich
woanders.
Im Laden gibt es alles, was Amerikaner aus der Heimat kennen oder vermissen. Viel Parfüm, viele Klamotten, Möbel, Spielzeug, Zeitschriften, Kaffee, Bier, Wein, Schnaps, …
Ich erkenne ein paar der üblichen Lebensmittel wieder, bekannt aus dem letzten Urlaub, die leider nach nichts schmecken. Der Fokus liegt eher auf Bequemlichkeit und Optimierung, evtl. auch auf Marktmacht bzw. Rendite der Hersteller ...?
NEUHEIT: die Gas Monkeys (aus dem TV bekannte Autoschrauber) bringen einen Energydrink raus (den es in 2 Jahren bei uns gibt?).
(Fragt mich bitte nicht nach Geschmack – ich hab's nicht so mit Energy-Drinks ...)
Mein Liebling: die Waschmaschinen; mit US-Stecker und 120V-Auslegung – ohne Spannungswandler nicht so langlebig ...
(Ich konnte ehrlich gesagt auch nicht herausfinden, welchen Strom -also welche Spannung- sie in der Base haben ...).
- Im Mexik. Restaurant (Chillies):
Tische, Stühle, Lampen, die Kellnerin stellt sich namentlich vor und fragt alle naselang ob alles passt (nur englisch), die Karte ist rein englisch, alle Preise rein in US-$.
- Im Supermarkt
Großer Laden. Olivenöl kommt aus Italien, die Milch aus Dänemark. Das meiste andere ist original US-Ware. Steuern auf diesen Einkauf: weder deutsche, noch US-Steuern. Nur eine standortinterne
Abgabe.
Es gibt noch einen Bereich der Base, den ich nicht betreten darf. Was dort vor sich geht, wissen diverse Verschwörungstheorien …
Wir verlassen die Base, ohne Kontrolle und ohne Komplikationen.
Kurz darauf kommt ein Hotel-Restaurant-Gebäude namens „Off Base“.
In Ramstein steht eine große Tankstelle, daneben ein McD. Nochmals bunte, helle Lichter, dann kommt der Wald.
Die „Außenwelt“ mit „Airbase-Augen“ betrachtet: alte Hauser in dunklen Orten, kleine Läden und Gaststätten für Einheimische. Außen herum Wald.
Altschlossfelsen
Bei Eppenbrunn
Ab Hinterweidenthal, spätestens Salzwoog, wird die Straße immer enger und älter, der Mittelstreifen fehlt. Streckenweise geht es mitten durch den Wald, ohne Schneise bzw. Sicherheitsabstand – die
Straße ist einfach durch den Wald gezogen.
Kurz vor Eppenbrunn geht es auf einen Parkplatz (Beim Grenzlosen Bach). 20 Min. wandern. Das letzte Stück auf Pfaden steil aufwärts, dann sind wir da. Frankreich ist nur einen Steinwurf
entfernt.
Der Altschlossfelsen, bei Eppenbrunn, ist die größte Sandsteinformation der Pfalz.
Die einzige Stunde Sonnenschein des Tages ist mit uns.
Lang zieht sich eine Reihe Sandsteinfels auf dem Kamm, geschliffen und zerfurcht, schön schimmernd in der Vormittagssonne. Cool wie ein Canyon oder Felsnadeln im Monument Valley, schön wie der
Pfälzer Wald.
Und, ach ja: der Fußweg führt noch ein wenig weiter, nach Frankreich.
Abflug:
über das Elsass fahren wir heim (vorsätzlich). Wir wollen in Frankreich einkaufen, unseren Vorrat an Leckerlis auffüllen. Lebensmittel sind dort eher teurer als bei uns, dafür meist besser.
Kuriosum: das Fleischregal hat mehr Hirn als bei uns. Es gibt Schweinefüße, und ganze Gehirne (ca. 10 cm lang), auf Styroporscheibe, in Folie eingepackt.
Und selten war wir in Grenznähe die einzigen Deutschen zum einkaufen ...
Im Radio gehts lustig zu, gute Laune und laute Musik – das sind (zumindest für mich) die Franzosen-Sender ...
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Was gibt es sonst noch?
SPEYER
Der Dom ist einer der größeren, der größte (verbleibende) romanischer Bauart sogar (nach dem Verfall von Cluny https://wortlaterne.jimdo.com/reiseberichte/burgund-frankreich-2014/ ).
Speyer ist eine eher kleine Stadt. War es damals schon. Das Ganze ist natürlich ein „Statement“.
Bei seiner ersten Vollendung 1111 demonstrierte der Bau die Bedeutung der deutschen Kaiser.
Anbei: im Petersdom in Rom sind im Boden Markierungen eingelassen: welche andere Kirche endet, von hinten gemessen, wo? Größer als St. Peter ist (fast) keine. Nach wenigen Metern aber sind die
ersten zu lesen. Speyer ist ganz gut dabei ...
Was ist denn ein Kaiser?
Schauen wir zuerst einen König an, am Beispiel Frankreich:
Der König organisiert den Staat, die Politik, also das Weltliche
Der Papst in Rom ist für das geistliche Leben verantwortlich. Effektiv setzt er die Bischöfe ein.
Nochmals im Klartext: der Papst setzt die französischen Bischöfe ein, der König hat da wenig zu melden.
Ein Kaiser hingegen setzt Bischöfe selbst ein und macht Politik, das Weltliche. Dafür verleiht ihm der Papst in Rom die Kaiserkrone. Der erste war Karl der Große, der Weihnachten 800 zum Kaiser
gekrönt wurde.
Die Krönung war eine der ganz wenigen Gelegenheiten des Papstes, ein klein wenig Einfluss zu nehmen (z.B. die Krönung an Bedingungen zu knüpfen).
(So geschehen 1076 . Der „Gang nach Canossa“ von Heinrich IV. resultiert daraus (dessen Echtheit von manchem Experten angezweifelt wird)).
Der Speyrer Dom demonstriert also die Machtfülle der deutschen Kaiser.
Das Reich hieß übrigens „Heiliges Römisches Reich“, ab ca. dem 15. Jh. auch „Heiliges Römisches Reich deutscher Nation“.
Nach dem Dreißigjährigem Krieg war Speyer immer wieder von den Franzosen besetzt, teils niedergebrannt, wieder aufgebaut, der Dom ebenso. Es war eine wechselhafte Geschichte. Im Keller, neben der
Krypta, wird die Geschichte des Doms, mit seinen Baustufen, multimedial dargestellt.
Krypta (3,50 € p.P.)
Eine der größeren, und Grablege mehrerer Adliger und Geistlicher. Schön ruhig. Einfach abtauchen, in andere Zeiten und andere Welten.
Mikwe, im Judenhof
In Speyer lebten immer wieder Juden, wurden vertrieben. Siedelten sich wieder an, und mussten wieder gehen.
Böse Zungen behaupten, Fürsten hätten sich gerne jüdisches Geld geliehen, um ihre Schlösser zu bauen. Und sie danach des Fürstentums verwiesen, also die Juden, um ihre Schulden bei ihnen
loszuwerden. (Ich glaube das sofort). Auch dies ist eine sehr wechselvolle Geschichte.
Die Mikwe ist relativ gut erhalten. Ein rituelles Bad, zu dem 7 Stufen führen. Wer Verstorbene berührt etc., also unrein wird, kann sich reinigen. Dazu muss das Wasser „lebendig“ sein – ein
Fluss, See etc. Die heutigen (in DE 3 Stück) sind übrigens beheizbar und verwenden Regenwasser.
Schöne Ferienwohnung gesucht? Mit umfassender Ausstattung?
Wo alles, aber wirklich alles zum selberkochen schon da ist, weil einer mitgedacht hat? Und die Wohnung schick ist, da mit Liebe eingerichtet?:
SpiraHouse !
r.u.: mittelalterlicher Vandalismus, heute mit Bilderrahmen geehrt
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Karlstalschlucht
Es klappert ... die Hammerschmiede ... am rauschenden Bach ...
Von den Schmieden, die einst am Bach standen, ist kaum noch etwas zu sehen. Ein Wanderweg führt durch das Tal, immer am Bach entlang.
Adlige Besucher, die vor 200 Jahren hier wandelten, sind in einem Fels verewigt. Viel davon hat sich die Natur zurückgeholt – es ist ein schöner Spaziergang.
2019
Teaser:
Über der A5 schwebt eine Boeing 747 Jumbo Jet, im Landeanflug. Der Richtung nach fliegt sie nach Luxemburg. Wir nähern uns „K’town“ (Kaiserslautern)
Drüben, auf der Zufahrt zur Autobahn sieht meine Frau ein Reh, das in Panik hin und her läuft, letztlich in ein Auto rennt, das links ranfährt und stehenbleibt, noch vor der Autobahn (bei
Kaiserslautern-Ost). Wir können nicht anders als weiterfahren (sind ja schon auf der Autobahn, und können nicht rückwärts fahren …)
Dann verlassen wir die Autobahn und fahren den Wald hoch, ins Hügelland. Wir sind wieder da. Direkt vor dem Balkon haben unsere Verwandten Wald.
Der Basis-Tag - Ramstein Air Base
Beim 2. Besuch sieht es schon normaler aus. In die Anmeldung gehen. Mit dem Auto zum bewaffneten Schutzmann, Besuchszettel und Ausweis zeigen, in Begleitung eines NATO-Angehörigen „einreisen“ (so
fühlt es sich für mich an). Wir sind „on base“.
Beim „Food Court“ stehen viele Uniformierte für Burger an. Philli Steak, Popeye, Johnny Rocket, Taco Bell – ein paar Läden hier gibt es in DE sonst nicht.
Ich zahle (später) bei Starb*cks selbst, mit VISA-Karte (in US-$).
Commissary (so heißt der Supermarkt): 2 US-Flaggen hängen am Eingang herab. Hier gibt es alles, was die Frachtflugzeuge fleißig einfliegen. Waschmittel in giftgrün und leuchtgelb, Chips, Käse,
Erdnussbutter, Schokoriegel direkt aus USA, … Viel US-Reis (also GMO, gentechnisch manipuliert).
Kuriosum: Kaffee ist pro Kopf stark begrenzt. Er ist hier soooo billig, und damit ein potenzieller Schwarzmarkt-Artikel.
(ich erkenne 1-2 Marken von US-Fahrten wieder. Und egal wie billig er ist – der Preis kann mich nicht locken. Kaffee sollte schon nach Kaffee schmecken, da bin ich schrecklich altmodisch).
Kulturschock: um 17:00 ertönt Blasmusik. Die Erwachsenen am Spielplatz stehen auf, schauen in Richtung Musik, halten die rechte Hand ans Herz.
Der Tag endet, die Fahne wird eingeholt. Aus Respekt wird zuerst die deutsche Hymne gespielt, erst danach die amerikanische.
(Wir sind voll anti und bleiben sitzen. Mit Hymnen, Fahnen und Nationalstolz können wir nicht so gut umgehen. Uns bleibt das einfach fremd. In den USA mache ich widerwillig mit, um mich
anzupassen. Hier sind die Amerikaner nur ein NATO-Land, neben anderen …
Bestimmt ist es ein Kulturschock für beide Seiten).
Persönliche Anmerkung:
Natürlich ist mir bewusst, dass auf der AirBase kritikwürdige Dinge vor sich gehen.
In Reiseberichten ist es mir allerdings wichtig, unvoreingenommen auf alles zuzugehen.
"Der Himmel über Kaiserslautern" (K'town)
eindeutig auf US-Publikum ausgerichtet: Kaiserslautern-Einsiedlerhof
Rhema-Café, Landstuhl (aka LaLaLandstuhl)
Zur heutigen Eröffnung (01.06.2019) kommen wir spät (17:00). Sehr gemütlich und stilsicher eingerichtet, mit Sesseln, Sofas, Sitzgruppen. Angenehme Pianomusik („Totoro-Musik“). Alles sehr lecker.
Wir spüren die positive Energie. Sind gutgelaunt.
Sogar unsere aufgeweckte Nichte beschäftigt sich still. Die Schwingungen hier sind irgendwie anders. Alle Mitarbeiter sind entspannt und herzlich.
Tim setzt sich zu uns, der Betreiber. Amerikaner, wie viele hier. Nach 25 Jahren Kampfeinsätzen (als Seelsorger, wenn ich es richtig verstanden habe), hat er genug davon, macht dieses Café auf,
bietet es als Anlaufstelle und Rückzugsort für Traumatisierte und Verzweifelte an. Sein Glaube gibt ihm die Kraft dazu.
Wir werden nicht bekehrt. Wir respektieren Glauben und Konfessionen der anderen.
Ich hoffe, dass sich das Café gut entwickelt, halte Tim’s Konzept für beachtenswert.
Dann fahren wir wieder hoch, in den Pfälzer Wald
Drei Füchse schreien. Ein lautes „Wau“, fast wie ein Hund. Nur dass Hunde eher mit „Wuff“ bellen, und das dauerhaft. Ein Fuchs schreit es nur ein Mal. Die anderen antworten, so geht das über
einen Zeitraum von etwa 10 Minuten. Fasziniert starren wir auf den Wald, haben das noch nie gehört.
Die Fledermaus, die darüber kreist, ist größer als „unsere“ daheim.
Burg Gräfenstein
Ist eine Ruine. Schöne Stauferburg aus dem 12. Jh., eine der größeren. Gleich am Ortsrand von Merzalben dem Schild folgen, hoch zum Wanderparkplatz, zu Fuß ein steiler Aufstieg.
Kein Eintritt, keine Einrichtungen. Einfach eine schöne Ruine. Gesichert, also mit Geländer etc., keine Einsturzgefahr. Der Turm ist begehbar, schöner Blick über den Pfälzer Wald.
(Vor ziemlich genau 30 Jahren war ich schon mal hier. Hatte sie nicht so groß in Erinnerung).