Dem Hl. Emmeram auf der Spur
Kleinhelfendorf, auf der Römerstraße, Aschheim, Feldkirchen
eine Collage
Kleinhelfendorf - Der Tatort
(Dezember 2020)
Im kleinen Kleinhelfendorf, gleich neben Großhelfendorf, steht eine kleine Kapelle. In barocker Manier wird dem Martyrium des des Hl. Emmeram gedacht. So weit, so gut.
Nun sind barocke Figuren für extreme Gefühlsausdrücke bekannt. Aber das hier, ja das hier, ist anders. Lebensgroße Figuren zeigen eindrücklich das Attentat, den Blutdurst der Täter auf ihren
verzerrten Fratzen. Der arme Bischof kann sich nur seinem Schicksal fügen. Angeblich steht diese Figurengruppe genau am Ort des Geschehens (womit die heutige Straße 3 m weiter nördlich verlaufen
müsste). Und so etwas, nein, so etwas hatte ich nirgendwo sonst gesehen.
Emmeram war Bischof, später Wandermönch, aus dem Westfrankenreich, dem heutigen Frankreich. Um 652 kam er nach Regensburg, der Hauptstadt Bayerns, an den Herzoghof. Herzog Theodor überredete ihn
zu einem längeren Aufenthalt, um die Missionierung in seinem Herrschaftsbereich voranzubringen.
Die Tochter des Herzogs wurde schwanger, von einem Beamtensohn, also vorehelich und nicht standesgemäß. Sie vertraute sich ihm an. Der Plan: Emmeram würde seine Reise nach Rom fortsetzen. Nach 3
Tagen solle sie behaupten, das Kind wäre von ihm. Nach seiner Rückkehr wollte er den Fall aufklären. So weit die Theorie.
Emmeram brauch auf, die Tochter erzählte die vereinbarte Geschichte. Doch die Wirkung war anders als gedacht. Der Herzog geriet in Zorn und ordnete Vergeltung an.
Der Sohn des Herzogs setzte ihm nach. Ihn auf der vielleicht einzigen Straße zu finden, war wohl nicht so schwer. Bei Kleinhelfendorf hatten die Männer, es war natürlich ein Trupp, Emmeram mit
seinen Begleitern eingeholt, und brutal erschlagen. Überlieferungen zufolge schnitten sie ihm Füße, Hände und Zunge ab und/oder banden ihn an eine Leiter, oder alles zusammen. Erstaunlicherweise
überlebte er, wenn seine Lebensgeister auch äußerst schwach waren.
Seine Begleiter legten ihn auf ihr Gefährt und wollten ihn daraufhin nach Aschheim bringen.
Römerstraße - die Verfolgung
(Dezember 2020)
Im Hofoldinger Forst, zwischen Sauerlach und Großhelfendorf, verläuft eine alte Römerstraße. Südlich von Hofolding, am Kieswerk vorbei, fahren wir in den Wald, folgen dem geteerten Markweg
Richtung Otterfing. Überall kreuzen Forstwege. Einer davon nennt sich „Römerstraße“, und ein Schild erklärt, dass es tatsächlich eine war (Via Julia). In etwa die einzige Straße hier, weit und
breit. Auf ihr muss auch Emmeram unterwegs gewesen sein. Neben ihr, heute im Wald, wurde „umgebuddelt“. Nachforschungen ergeben: die alten Römer (oder ihre Bauarbeiter) hatten hier den Kies für
die Straße entnommen.
Ein Radrennfahrer prescht über den Weg, trotz schneidender Kälte, als wäre er auf der Flucht.
2 Minuten später: ein Wagen der Forstbehörden, mit Regensburger Kennzeichen, fährt in die gleiche Richtung.
Mein Bild: die Häscher aus Regensburg sind hinter dem Radler her, die gleiche Geschichte von damals wiederholt sich aufs Neue …
M.l.: das ist auf dem Foto ganz schwer zu erkennen: links und rechts des Weges ist der Boden ganz wellig, weil hier der Kies für den Weg gewonnen wurde - und zwar zu Römerzeiten
u.l.: frozen
u.r.: I see a darkness coming
Feldkirchen - der Sterbeort
(Juni 2020)
Emmeram bat seine Begleiter darum, abgelegt zu werden, um sich von den Strapazen der Fahrt erholen zu können. Also legten sie eine Pause auf ihrem Weg nach Aschheim ein. Auf der Wiese liegend
hauchte er seine letzten Lebensgeister aus. Daraufhin setzte Regen ein, der 40 Tage lang anhielt. Ob Wahrheit oder „Flüsterpost“, also nachträgliche Ausschmückung, werde ich wohl nie
erfahren.
Auf der Wiese entstand danach eine Einsiedelei, die tausend Jahre lang existierte (anderen Quellen zufolge 100 Jahre). 1803, im Zuge der Säkularisation, wurden ihre Reste verkauft und abgetragen.
Heute sagt man: zurückgebaut. Aber restlos. Es blieb nur grüne Wiese. Auf dieser grünen Wiese wurde 1842 eine kleine Kapelle aus Backstein errichtet, die an den Sterbeort erinnert.
Wer heute hierher kommt, sieht zuerst die riesigen Tanks des Öllagers; später den kostenpflichtigen Parkplatz für den Heimstettner See. Eine Einsiedelei ist nicht mal mehr ansatzweise zu
erkennen.
Aschheim - die erste Ruhestätte
(Februar 2021)
Warum Aschheim, konnte ich tatsächlich nicht herausfinden. Die wenigen Angaben streuen sich extrem – Gutshof / Villa Rustica, Adelssitz / Burg, Herzog, …Drei Häuser wurden südlich des Ortes
nachgewiesen, die auf eine Villa Rustica schließen lassen.
Es wird Zeit mich dort umzusehen. Vorbeigefahren bin ich hier schon oft, entlang der B 471 (die direkt zur Nervenheilanstalt Haar weiterführt), doch angehalten habe ich nie. Ein Fehler.
Die Kirche aus den 1930ern ist unscheinbar, versucht aber, Vorgängerbauten mit einzubeziehen. Vor dem Eingang finde ich mehrere Platten und Linien, die auf die Vorgänger hinweisen. Ein Schild
illustriert die Baufortschritte. Überraschung: etwa ab dem 5. Jh. (+-10%) stand hier eine Kirche. Für Deutschland ist das etwas Besonderes.
Mein ganz persönliches Fazit (Obacht: Privatmeinung): in Aschheim gab es eine Kirche. Das allein war Grund genug, ihn hierher zu bringen – für die letzte Ölung, ein standesgemäßes Grab,
etc.
Emmerams Grabkammer wurde gefunden (der Ort mit einer neuen Platte markiert), der Leichnam jedoch wenige Zeit später nach Regensburg überführt. Der Herzog hatte von dem Missverständnis erfahren,
und ihm in Regensburg eine prächtige Grabeskirche bauen lassen. Der Leichnam wurde untersucht, und zeigte tatsächlich Spuren extremer Gewalteinwirkung.
Dass Aschheim ein wichtiger Ort gewesen sein muss, zeigt die Tatsache, dass Herzog Tassilo III. im Jahr 756 hier eine von drei Synoden abhalten ließ (sogar die erste). Dabei wurden Themen zur
Ordnung der Kirche in Bayern erörtert und Beschlüsse gefasst.
Das hat nichts mit Emmeram zu tun, ist aber ein Hinweis auf die Bedeutung des Ortes.
Wem das alles zu theoretisch, geschichtlich und blöd war: schräg gegenüber ist die Gin-Destillerie von „The Duke“. In einem alten Fabrikgebäude (wenn ich mich recht entsinne dem einer alten
Destillerie?). Führungen und Werksverkauf MO - FR 9 - 17:30.
Die Kirche St. Peter und Paul hat i.d.R. immer geöffnet.
Das AschheiMuseum, direkt daneben, ist mit Sicherheit ein kleines Juwel und interessiert mich, derzeit (Feb. 2021) hat es wegen der Pandemie geschlossen.
2. Reihe: Emmerams Grabstätte, leicht zu finden.
5.+6. Reihe: der spätgotische Chor blieb erhalten, und wurde mit einbezogen. Heute bildet er einen separaten Raum, neben dem Kirchenschiff
u.l.: mein Kerzchen für Emmeram, vor seinem Bild. (Die erwartete Spende für die Kerze habe ich natürlich eingeworfen).
#Achtsamkeit
In Teil 2 der Reihe liefert diese Spur einen der wesentlichen Hinweise, um dem einer alten Flasche entwichenen Geist, der Timo und seinen Freunden nach dem Leben trachtet, bekämpfen zu können, bzw. um seine Motivation besser verstehen zu können.
Auch Teil 2 ist wieder vollgepackt, mit der Menge Action, historischen Geheimnissen, Interessantem aus der Natur, und gewürzt mit einer großen Portion trockenem Humor.
Gleich hier entlang:
-> Die Via Julia und das Martyrium des Hl. Emmeram kreuzen den Weg des Protagonisten in einer Episode dieses Bandes
Dein Mut ist deine schärfste Waffe
Deine Angst deine größte Schwäche
Jedes Leben ist ein Drahtseilakt. Du tänzelst dich vorsichtig von Tag zu Tag, um nicht zu fallen. Unter dir lauernd die Fänge des Grauens, die nur darauf warten, dass du einen Fehler machst. Ein
falscher Schritt reicht aus, um in einer Horrorstory zu landen.
Das Böse hat viele Gesichter, bist du bereit dich ihnen zu stellen?
Bist du mutig genug, dich deinen zu stellen?
Sie sind überall, die großen und kleinen Horrorgeschichten
In Altenheimen, alten Kirchen, im Wald oder an längst vergessen Orten, wo die Geister hausen. Geschichten aus den hintersten Ecken der Vergangenheit oder der Gegenwart.
Du denkst, dass du auf dem rechten Weg bist und sie dich niemals heimsuchen werden – aber du bist nicht sicher! Du hast die Wahl, dich ihnen zu stellen, mit all ihren Fratzen und Abgründen, oder
dich von ihnen zerstören zu lassen.
Hast du den Mut, mir zu folgen und dem Verderben in die Augen zu blicken?
Wenn die Pforten der Finsternis geöffnet sind,
kann nur dein Mut sie wieder verschließen
Der Horror ist überall und kennt weder Raum noch Zeit.
Das Böse stirbt nicht.
Das Grauen hört niemals auf.
Aber du kannst das Übel in seine Schranken weisen und dadurch an neuer Stärke gewinnen. Bist du bereit dem Verderben und den Abgründen bis tief in den Rachen zu schauen und dich ihnen zu
stellen?
Dann lass uns gemeinsam diese Reise antreten.
Bitte hier entlang: LINK
Trigger-Warnung: enthält paranormale Szenen, Alkohol, Gewalt und gute Laune