Jahresrückblick 2020

Was für ein Jahr!
Ich persönlich fand es gar nicht schlecht.
Mit Lockdown, Kurzarbeit & Co. ist endlich genug Ruhe eingekehrt, die ich nutzen konnte.

Ich weiß: für ganz Viele war dieses Jahr vollgepackt mit zusätzlichen Kraftanstrengungen, Entbehrungen und Verlusten. Das kann und will ich nicht Schönreden.
Ein wenig von meinen Entdeckungen mit euch teilen – das kann ich schon.

Und: was hast Du dieses Jahr so alles erreicht?
Hier meine Highlights

TIERE

Die Sensation gleich vorweg: der Eisvogel.
Ja, die gibt es wirklich!

Der fliegende Edelstein, das Symbol für unberührte Natur, … Niemals würde ich einen zu sehen bekommen, das ist nur was für Hardcore-Cracks, die ihre Nächte im Zelt hinter einem Tarnnetz verbringen …

 

Gesehen habe ich ihn: am Baggersee hinterm Finsinger Weiher, über dem Isarkanal, und am Speichersee. Das sind alles Industriebauten, und haben mit ‚unberührter Natur‘ gar nichts, aber so überhaupt gar nichts zu tun.
Bei der ersten Sichtung hatte ich etwa 5-6 Sekunden, um es zu realisieren, bestaunen und Fotos auf gut Glück zu machen. Eins ist tatsächlich gelungen.
Die weiteren Sichtungen waren deutlich kürzer, also habe ich aufgegeben. Und natürlich, wenn man aufgibt: sitzt er da auf der Stange, etwa 10 Sekunden lang. Unglaublich.

 

Bisamratte
Da ist doch was im Bach! 1 Jahr lang war ich auf der Suche, hatte an mir gezweifelt. Dann die erste Sichtung: 3 Sekunden Zeit. Ergebnis: 2 unbrauchbare Fotos. Das war’s dann wohl.

Unglaublich: eine 2. Sichtung war mir vergönnt. Im Strampfbach – der an dieser Stelle etwa 1,50 m breit, und ca. 30 cm tief ist. Das reicht ihr zum schwimmen, und zum abtauchen. Dämmerungsaktiv, also schon verkrochen, wenn ich normalerweise vorbeikomme …


Turmfalken
Was war ich froh, als ich wieder das gewohnte „Krah krah“ hören durfte. Im Baum vor unserer Wohnung, Luftlinie etwa 20 - 30 m entfernt, hatten Rabenkrähen gebrütet.
Dieses Jahr haben Turmfalken das Nest gefunden und übernommen. „Wahnsinn!“, dachte ich zuerst, als sie da immer gestartet, gelandet und gehockt sind. Echte Falken, bequem vom Schreibtisch aus zu beobachten.
Natürlich hat es nicht lange gedauert, bis die Krähen ankamen. Eine links von ihnen, eine rechts, eine Nuss runterwerfen, auf das Nest. Krähen haben nicht vor viel Angst, und ein Turmfalke ist dafür noch zu klein. Dann gab es einen kurzen Luftkampf, die Krähen haben was abgekriegt, und der Deal war klargemacht.
Die Krähen hatten sich ein neues Nest gebaut. Etwa 50 m weiter. Ohne Angst vor den Falken.

r.o.: ja, das was da vom Ast runterhängt, ist eine Maus. Damit wird das Junge gefüttert.


Irgendwann war es nervig. Immer dieses schrille „Iiieek iieek“. Etwa 6 Wochen lang. Zum ‚mal kucken‘ ist das ja super, aber jeden Tag das Gefiepse …
Dann hat der Jugendliche Flugstunden genommen. Immer länger wurden die Ausflüge.

Erst Tage später hatte ich gemerkt, dass ich nichts mehr merke. Es war wieder ruhig. Drei Tage hat es noch gedauert, bis die Krähen ihre 'alte Hood' wieder bevölkerten. Ah, herrlich! Dieses tiefe „krah krah“, die schwarzen Schwingen, die aufs Dach fliegen, die Krallenfüße, die über die Dachluke unseres Bads spazieren, ab und an Nüsse draufdonnern oder sonstigen Blödsinn anstellen. In der Raben-Hood, da bin ich daheim …

Sonstige Vögel
Endlich hatte ich den Mittelsteg des Speichersees entdeckt, und den kleinen Parkplatz davor. So konnte ich oft vor der Arbeit spazieren gehen, eine halbe Stunde, manchmal sogar eine ganze. Fast immer gab es was zu entdecken. Mit jeder Jahreszeit gehen und kommen Vögel. Reiher und Kormorane in der Morgensonne, verschiedene Enten, Gänse, Mauersegler, Möwen.
Oder einfach an einer der Wiesen stehen, und zuschauen, wie ein Schwarm Schwalben seine Runden zieht. Sich langsam näher an mich herantraut, das hohe Zwitschern ihrer Verständigung um mich herum …

l.o.: Kormoran Sunrise

r.o.: Bachstelze

l.u.: Silberreiher Sunrise

r.u.: lazy Graureiher in der Morgensonne

 

 

Sichtungen ohne Foto:
Ende November, auf dem Mitteldamm des Speichersees: ein Bodentier schaut über die Wurzel, 2 Sekunden, duckt sich weg. Weißer Fellkopf mit Ohren. Nachforschungen ergeben: es war ein Mauswiesel im Winterfell. Ja, sowas gibts: das kleinste Raubtier, in der Größenordnung Maus - Hamster - Ratte.

Schildkröte: im Isarkanal, sonnt sich auf einer kleinen Betonecke, springt ins Wasser als ich komme, taucht vorbei und verschwindet.
Kanal und Schildkröte: das passt nicht zusammen. Ich tippe schwer auf eine ausgesetzte. Und das ist eine wirklich schlechte Idee: kaum eine Schildkröte überlebt den ersten Winter. Wer sie aussetzt, um ihnen etwas Gutes zu tun, erreicht genau das Gegenteil.

TIERGALERIE:

 

l.o.: Kormoran

r.o.: Silberreiher (Überwinterungsgast)

2.v.o.l. Grünammer?

2.v.o.r. Zaunkönig

3.v.o.l. Schwarzkopfmöwe?

3.v.o.r. Blässhuhn Close-up

2.v.u.l. Haubentaucher

2.v.u.r. Fasan

ganz unten: eine Elritze

 

 

AUSFLÜGE

Oh, da habe ich so viele gemacht, wie noch nie (wg. Kurzarbeit hauptsächlich).

Die meisten findet ihr unter "Streifzüge" - und ein paar habe ich latent in Vorbereitung ...

 

Hier ein kleines Beispiel:

BENEDIKTBEUREN

Ein altes, bedeutendes Kloster, am Rande eines Sumpfes, und am Alpenrand ...

Eine irre Geschichte konnte ich dort finden, leider wird die Ausarbeitung noch dauern ...

Hier 2 ganz kleine Teaser:

 

 

 

SKIFAHREN

Ja, skifahren! Zum allerersten Mal überhaupt habe ich mir einen Wochentag freigenommen (auf Überstunden), um zum Skifahren zu gehen. So was Schönes!

Leider war der Klimawandel deutlich zu spüren. Im Flachland war kaum Schnee. Zum ersten Mal musste ich mit der Gondel sowohl hoch- (ganz normal), als auch wieder runterfahren (das war neu). Dafür hatte ich Zeit, gutes Wetter, meine Knipse, und genug Lust zum knipsen.

Ich liebe ja den Winter. Und bin als Kind in diverse Skikurse gesteckt worden (so war das hier üblich). Das ist, was ich dabei sehe: